Praktikant aus Irland schnuppert in der Oebisfelder Firma von Klaus Göring in das deutsche Handwerk hinein Declan Hannon - "Irish-Plumber" bildet sich weiter
Die Globalisierung hat in die Firma des Oebisfelders Klaus Göring, das Unternehmen ist im Sanitär-, Heizungs- und Klimahandwerk unterwegs, personell Einzug gehalten.
Oebisfelde l Declan Hannon, Auszubildender aus der Republik Irland, verstärkt seit kurzem die Reihen von Görings Mitarbeitern. Der 26 Jahre alte Mann aus der 2248-Einwohner-Gemeinde Prosperous, der Ort liegt zirka 40 Kilometer westlich von Irlands Hauptstadt Dublin in der Provinz Leinster, Bezirk Kildare, absolviert in der alteingesessenen Oebisfelder Firma bis zum 16. Dezember ein Praktikum.
"Zustande gekommen ist der Kontakt über den Bildungsverbund Haustechnik in Magdeburg. Der Verbund ist in unserem Fachverband Sanitär-, Heizungs-, Klimahandwerk angesiedelt. Kontakte dieser Art werden von der Europäischen Union gefördert", informiert Klaus Göring.
Schon seit geraumer Zeit ist Göring ein Anhänger der euroländerübergreifenden Ausbildung. Während Ausbilderreisen, zum Beispiel nach Irland, Nordirland, Norwegen oder Australien, hat er sich umgeschaut, die dortigen Arbeits- und Ausbildungsmethoden aufgenommen und, wenn passend für die eigene Firma, übernommen.
Göring: "Wir müssen uns damit abfinden, dass die Globalisierung voranschreitet. Der Austausch bietet den jungen Menschen daher die Chance, sich nicht nur den Duft ihres Heimatlandes um die Nase wehen zu lassen, sondern auch den im Ausland, mit Blick auf eventuell spätere Arbeitsstätten. Zudem können sie auch mit bestmöglichen Ergebnissen ihre Ausbildung abschließen."
Mit gutem Beispiel voran
Firmenchef Göring belässt es nicht bei Worten. Er geht mit gutem Beispiel voran. Vor drei Jahren absolvierte ein Auszubildender seines Betriebes ein Praktikum in Nordirland. "Natürlich müssen sich die Praktikanten erst eingewöhnen. Denn in der Praxis gibt es in den jeweiligen Ländern schon einige Unterschiede zu Deutschland. Wir bei uns achten sehr auf Details, auf eine saubere Arbeit. Außerdem ist eine breite Produktpalette auf dem Markt erhältlich. In vielen Ländern gibt es meiner Meinung nach diesbezüglich noch Nachholbedarf", merkt Göring an.
Eingewöhnen muss sich natürlich auch noch Praktikant Declan. Menschlich nicht so sehr, denn so groß sind die Unterschiede zwischen Irland und Deutschland nicht, zumal ihn Göring bei seiner Mitarbeiterin Traute Fleck in Bösdorf in guten Händen weiß, sondern beispielsweise sprachlich. "Declan kann ein wenig Deutsch, ich ein wenig Englisch. Wir sprechen zwar kein Oxfordenglisch, aber es klappt ganz gut", erzählt Göring schmunzelnd.
Auf Arbeit muss es jedoch besser klappen. Daher hat Geselle Dirk Daniel, der ein gutes Englisch spricht, Declan vorerst unter seine Fittiche genommen. Klagen kann er bisher nicht. Declan macht seinen Job gut.
Das soll möglichst so bleiben. "Ich hoffe, dass Declan bei uns viel lernt, später seine Ausbildung ordentlich abschließt und aus ihm ein versierter "Irish-Plumber" (irischer Klempner) wird", sagt Göring.