Entgleisung im Autoland
Die vermasselte ICE-Streckenplanung in Sachsen-Anhalt ist ein beredtes Beispiel dafür, dass Deutschland ein Autoland ist. Was hätte es für einen Aufschrei gegeben, wenn 1990 der Bund die A 14 gut 50 Kilometer an Magdeburg vorbei geplant hätte? Was bei einer Straße undenkbar gewesen wäre, ging beim Bau einer so wichtigen ICE-Bahnlinie recht geräuschlos über die Bühne.
Für die planerische Entgleisung ist die Politik verantwortlich, nicht die Bahn. Nun ist es auch an der Politik, die negativen Folgen zu dämpfen. Indem zum Beispiel Landeshauptstädte und andere wichtige Oberzentren in ein attraktives ICE-IC-Netz eingebunden werden, damit Reisende umsteigefrei in die Metropolen der Republik gelangen. Andernfalls sind diese Städte im Wettbewerb um starke Firmen klar benachteiligt.
Der Fernverkehr soll ja in Gänze wirtschaftlich bleiben, aber es muss nicht jeder Zug rappelvoll sein. Es darf nicht um maximalen Gewinn gehen. Es geht um ein optimiertes Angebot. Seite 3