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Jens Schmidt über die Börsenpläne für die Bahn: Markt und Murks

14.08.2013, 01:09

Die Deutsche Bahn hat Probleme. Sie jetzt aber zum Börsenunternehmen zu trimmen, wäre die falsche Medizin. Wettbewerb belebt das Geschäft, ja, aber mitunter gebiert der Markt eben auch Murks. Siehe Fernverkehr. Schon heute ist der darauf ausgerichtet, möglichst viel Geld in die Staatskasse zu spülen. Wenn Züge aber nur noch dort fahren, wo viel Kohle zu machen ist, dann werden ganze Regionen und Städte vom attraktiven Fernverkehr abgehängt. Die Magdeburger, Chemnitzer und Schweriner spüren das seit Jahren. Ein Börsengang würde die Lage noch verschärfen.

Dass die Bahn von der Behörde zum Unternehmen gewandelt wurde, war richtig. Nun aber muss der Bund als Eigentümer wieder mehr Verkehrspolitik betreiben: Er muss Regionen erschließen und mit attraktiven Angeboten Verkehre von der überlasteten Straße auf die Schiene holen. Es kommt darauf an, den richtigen Mix aus unternehmerischer Freiheit und staatlicher Regulierung zu finden.