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MiG-29 Jetzt kommen Kampfjets für Ukraine

Die Slowakei will der Ukraine zusammen mit Polen Kampfflugzeuge des sowjetischen Typs MiG-29 zur Verfügung stellen. Ein Teil der Maschinen stammt ursprünglich aus Deutschland.

Von Uwe Kreißig Aktualisiert: 10.03.2023, 15:12
Ein polnischer Abfangjäger Mig-29 wird vom Piloten unter Nutzung der Nachbrenner beim Start in den Steigflug gebracht.
Ein polnischer Abfangjäger Mig-29 wird vom Piloten unter Nutzung der Nachbrenner beim Start in den Steigflug gebracht. Foto: dpa

Bratislawa/Warschau/Vilnius - Die Slowakei will der Ukraine zusammen mit Polen Kampfflugzeuge des sowjetischen Typs MiG-29 zur Verfügung stellen. Ein Teil der Maschinen stammt ursprünglich aus Deutschland.

Das teilte der slowakische Verteidigungsminister Jaroslav Nad auf Facebook mit. Nad verwies auf ein Treffen mit Polens Verteidigungsminister Mariusz Blaszczak am Mittwoch in Stockholm. Er fügte hinzu: „Ich bestätige, dass Polen offiziell zugestimmt hat, dass wir die MiGs gemeinsam an die Ukraine liefern.“ Einen konkreten Zeitplan nannte Nad nicht.

Der Verteidigungsminister mahnte zu Eile bei der Übergabe der Kampfflugzeuge an das von Russland angegriffene Land: „Ich glaube, es ist Zeit für die Entscheidung. Die Menschen in der Ukraine sterben. Wir können ihnen tatsächlich helfen. Daher bleibt kein Raum mehr zum Politisieren. Das ist unmenschlich und unverantwortlich.“ Die Slowakei hatte im vergangenen Herbst ihre letzten MiG-29 außer Betrieb gestellt. Zur Begründung hieß es damals, die Maschinen seien veraltet und könnten nur von Technikern aus dem „feindlichen Russland“ gewartet werden.

Die Slowakei könnte nach Angaben des Verteidigungsministers der Ukraine zehn einsatzfähige Flugzeuge übergeben. Nad hatte zuvor schon angedeutet, dafür eine Kompensation aus Deutschland oder einem anderen Nato-Land zu erwarten.

Auch Polen will jetzt MiG-29 an die Ukraine abgeben. Es hat noch rund 30 Maschinen im Bestand, die zum wesentlichen Teil ursprünglich aus Deutschland stammen dürften. „Wir sind bereit, diese Flugzeuge zu liefern, und ich bin sicher, dass die Ukraine bereit wäre, sie sofort einzusetzen“, sagte Präsident Andrezj Duda dem US-Sender CNN.

Nach Informationen des Portals „Business Insider“ könnte für die ehemals deutschen MiG-29 die sogenante „Endverbleibs-Regel“ gelten. Danach müsste die Bundesregierung zustimmen, wenn Polen diese Maschinen an die Ukraine abgibt.

Russland ist nach Einschätzung der litauischen Geheimdienste in der Lage, seinen Angriffskrieg in der Ukraine weitere zwei Jahre fortzusetzen. „Wir schätzen, dass die Ressourcen, die Russland heute zur Verfügung stehen, ausreichen würden, um noch zwei Jahre lang einen Krieg mit der gleichen Intensität wie heute zu führen“, sagte Oberst Elegijus Paulavicius von Militärgeheimdienst gestern.

Die MiG-29 und ihr Einsatz in zwei deutschen Staaten

Die zweistrahlige Überschalljäger Mikojan-Gurewitsch MiG-29 war zum Zeitpunkt der Indienststellung im Jahr 1983 in der damaligen Sowjetunion eines der modernsten Jagdflugzeuge weltweit. Durch die herausragende Wendigkeit, ein revolutionäres Helmvisier für den Piloten, fortschrittliche Luft-Luft-Raketen und moderne Klimow-Zweiwellen-Triebwerke galt das Kampfflugzeug auch US-Mustern wie der F-15 und der F-16 als ebenbürtig.

Die Nationale Volksarmee der DDR erhielt ab März 1988 24 MiG-29, was für ein sowjetisches Hochtechnologiewaffenprogramm als ungewöhnlich schnell galt. Die Kampfjets wurden in Preschen stationiert. Die komplexen Luft-Luft-Raketen sollen im Munitionslager Schneeberg (bei Beeskow) gelagert bzw. gewartet worden sein.

Nach der Wende wurden die ostdeutschen MiG-29 von der Bundeswehr übernommen, obwohl sich in der westdeutschen Luftfahrtbranche – wohl aus Konkurrenzgründen – dagegen ausgesprochen wurde. Die meisten der Maschinen, die jetzt Kiew erhalten soll, dürften zu den 23 MiG-29 stammen, die Polen im Jahr 2003 für einen Euro geschenkt worden waren.

Der Bundesrechnungshof hatte die Schenkung seinerzeit scharf kritisiert, weil in die Maschinen rund 700 Millionen D-Mark zur Modernisierung investiert worden waren. Zudem hatte die Luftwaffe nach der Abgabe zunächst nur noch völlig veraltete F-4 Phantom als Jäger im Einsatz, bis der neue Eurofighter in ausreichender Zahl zur Verfügung stand.

Die zweistrahlige Überschalljäger Mikojan-Gurewitsch MiG-29 war zum Zeitpunkt der Indienststellung im Jahr 1983 in der damaligen Sowjetunion eines der modernsten Jagdflugzeuge weltweit. Durch die herausragende Wendigkeit, ein revolutionäres Helmvisier für den Piloten, fortschrittliche Luft-Luft-Raketen und moderne Klimow-Zweiwellen-Triebwerke galt das Kampfflugzeug auch US-Mustern wie der F-15 und der F-16 als ebenbürtig.

Die Nationale Volksarmee der DDR erhielt ab März 1988 24 MiG-29, was für ein sowjetisches Hochtechnologiewaffenprogramm als ungewöhnlich schnell galt. Die Kampfjets wurden in Preschen stationiert. Die komplexen Luft-Luft-Raketen sollen im Munitionslager Schneeberg (bei Beeskow) gelagert bzw. gewartet worden sein.

Nach der Wende wurden die ostdeutschen MiG-29 von der Bundeswehr übernommen, obwohl sich in der westdeutschen Luftfahrtbranche – wohl aus Konkurrenzgründen – dagegen ausgesprochen wurde. Die meisten der Maschinen, die jetzt Kiew erhalten soll, dürften zu den 23 MiG-29 stammen, die Polen im Jahr 2003 für einen Euro geschenkt worden waren.

Der Bundesrechnungshof hatte die Schenkung seinerzeit scharf kritisiert, weil in die Maschinen rund 700 Millionen D-Mark zur Modernisierung investiert worden waren. Zudem hatte die Luftwaffe nach der Abgabe zunächst nur noch völlig veraltete F-4 Phantom als Jäger im Einsatz, bis der neue Eurofighter in ausreichender Zahl zur Verfügung stand.

Die zweistrahlige Überschalljäger Mikojan-Gurewitsch MiG-29 war zum Zeitpunkt der Indienststellung im Jahr 1983 in der damaligen Sowjetunion eines der modernsten Jagdflugzeuge weltweit. Durch die herausragende

Wendigkeit, ein revolutionäres Helmvisier für den Piloten, fortschrittliche Luft-Luft-Raketen und moderne Klimow-Zweiwellen-Triebwerke galt das Kampfflugzeug auch US-Mustern wie der F-15 und der F-16 als ebenbürtig.

Die Nationale Volksarmee der DDR erhielt ab März 1988 24 MiG-29, was für ein sowjetisches Hochtechnologiewaffenprogramm als ungewöhnlich schnell galt. Die Kampfjets wurden in Preschen stationiert. Die komplexen Luft-Luft-Raketen sollen im Munitionslager Schneeberg (bei Beeskow) gelagert bzw. gewartet worden sein.

Nach der Wende wurden die ostdeutschen MiG-29 von der Bundeswehr übernommen, obwohl sich in der westdeutschen Luftfahrtbranche – wohl aus Konkurrenzgründen – dagegen ausgesprochen wurde. Die meisten der Maschinen, die jetzt Kiew erhalten soll, dürften zu den 23 MiG-29 stammen, die Polen im Jahr 2003 für einen Euro geschenkt worden waren.

Der Bundesrechnungshof hatte die Schenkung seinerzeit scharf kritisiert, weil in die Maschinen rund 700 Millionen D-Mark zur Modernisierung investiert worden waren. Zudem hatte die Luftwaffe nach der Abgabe zunächst nur noch völlig veraltete F-4 Phantom als Jäger im Einsatz, bis der neue Eurofighter in ausreichender Zahl zur Verfügung stand.

Ob mit weiteren MiG-29 der Ukraine wirklich geholfen wird, ist aber keineswegs sicher: Die aktuellen russischen Jäger und Jagdbomber der Reihe Su-27 bis Su-35 sind wesentlich leistungsfähiger.