Matthias Fricke zum Ruf-Blitzer in Dessau: Erziehung oder nur Falle?
Nun soll es auch den "Blitzer auf Bestellung" geben. Anwohner dürfen sich damit vorerst in Dessau eine Verkehrsüberwachung vor der eigenen Haustür wünschen. Toll, mögen rasergeplagte Anwohner denken. Doch die entscheidende Frage ist doch: Hilft es auch?
Ich denke nicht. Denn das Blitzen sollte in erster Linie der Unfallverhütung dienen. In den vergangenen Jahren standen die Geräte der Polizei in Sachsen-Anhalt nicht mehr nur zum blanken Abkassieren an geraden Strecken, sondern immer häufiger auch an gefährlichen raserreichen Stellen. Und das ist auch gut, denn erst ein Zusammenspiel von gut durchdachter Verkehrsorganisation und erzieherischem Eingriff kann Unfälle verhindern. Ein "Wunschblitzer" suggeriert hingegen, dass die Polizei bisher noch nie auf Bürgerprobleme eingegangen ist, jetzt aber alles gut wird. Das grenzt an Populismus und verschafft eher falsche Sicherheit. Denn von einem einzelnen Blitzlicht lassen sich Raser leider nicht einschüchtern.