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ÖFFENTLICH-RECHT­LICHEr RUNDFUNK Scharfe Kritik am ÖRR: Mitarbeiter fordern mehr Meinungsvielfalt bei ARD und ZDF

Mitarbeiter des öffentlich-rechtlichen Rundfunks in Deutschland haben in einem Manifest den Zustand der Meinungsvielfalt in ARD, ZDF und Co. kritisiert. Es wird von "Mundtot-Machen" gesprochen. Was dahinter steckt.

Von DUR/eb Aktualisiert: 05.04.2024, 11:35
Mehr Meinungsvielfalt? Mitarbeiter kritisieren den öffentlich-rechtlichen Rundfunk in Deutschland.
Mehr Meinungsvielfalt? Mitarbeiter kritisieren den öffentlich-rechtlichen Rundfunk in Deutschland. Symbolfoto: dpa

Magdeburg/Halle (Saale). - Mitarbeiter und Ehemalige des Öffentlich Rechtlichen Rundfunks (ÖRR) in Deutschland haben in einem Manifest heftige Kritik an ARD, ZDF und Co. geübt.

Sie sehen laut eigenen Aussagen die Meinungsfreiheit des ÖRR in Gefahr. "Das Vertrauen der Menschen in den öffentlich-rechtlichen Rundfunk nimmt immer stärker ab. Zweifel an der Ausgewogenheit des Programms wachsen", heißt es auf einer eigens dafür angelegten Internetseite mit dem Namen Meinungsvielfalt.jetzt.

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Kritik an ARD, ZDF und Co.: Mehr als 50 Statements gegen ÖRR

Viele ÖRR-Mitarbeiter sollen laut den Verfassern des Manifests die Berichterstattung ihrer Arbeitgeber kritisch sehen. Beleg dafür seien die mehr als 50 teils anonymen Statements.

Unter anderem lauten die Vorwürfe: "Minderheiten mit abweichender Meinung seien diffamiert und mundtot gemacht worden", "der Debattenraum sei eingegrenzt worden" und eine "Verschwimmung von Meinungsmache und Berichterstattung" soll stattgefunden haben.

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Rundfunk in Deutschland: Kritik kommt aus eigenen Reihen

Generell stünden die Verfasser jedoch hinter einem unabhängigen ÖRR und sehen diesen als "wesentliche Säule unserer Demokratie, der gesellschaftlichen Kommunikation und Kultur". Die Verfasser sind laut eigenen Aussagen Mitarbeiter des ÖRR aus verschiedenen Regionen des Landes. Zu den rund 100 Erstunterzeichnern gehören unter anderem aktive und ehemalige Redakteure sowie Regisseure und Kameramänner.

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Sie verlangen unter anderem das Einbeziehen von Beitragszahlern in die Kontrollgremien der Sender, den Verzicht auf Werbeeinnahmen und die Offenlegung aller Finanzströme sowie die Abschaffung der Bewertung nach Einschaltquoten.

Der Deutsche Journalisten-Verband (DJV) fordert währenddessen die anonymen Kritiker des öffentlich-rechtlichen Rundfunks zu Transparenz auf.

DJV-Bundesvorsitzender Mika Beuster nennt es ein "urjournalistisches Grundprinzip, kritische Berichte, Stellungnahmen und Kommentare mit dem eigenen Namen zu kennzeichnen". Dafür müsse aber auch klar sein, von wem diese kämen. Sonst drohe das Manifest in der Schublade zu verschwinden.