Rechtsextremismus "Kannte die beiden nicht": CDU-Jungstar Philipp Amthor posiert auf Foto mit mutmaßlichen Neonazis
Bei einem Pferdefestival hat sich der CDU-Bundestagsabgeordnete Philipp Amthor am vergangenen Wochenende mit zwei mutmaßlichen Neonazis fotografieren lassen. Amthor weist die Kritik zurück - die beiden Männer kenne er nicht.

Boock/Berlin - Ein gemeinsames Foto vom vergangenen Sonntag mit mutmaßlichen Neonazis bringt den CDU-Bundestagsabgeordneten Philipp Amthor in Erklärungsnot. Das im Internet verbreitete Bild zeigt den 28-Jährigen auf dem Reitturnier "Stettiner Haff" in Mecklenburg-Vorpommern lächelnd zwischen zwei Männern. Der linke Mann trägt dabei ein weißes T-Shirt mit der Aufschrift "Solidarität mit Ursula Haverbeck."
Haverbeck ist eine der bekanntesten Holocaustleugner Deutschlands und saß wegen der wiederholten Leugnung der Schoah mehrere Jahre im Gefängnis. Das Foto war auf Twitter unter anderem von der Antifaschistischen Linken Bochum am Montagvormittag veröffentlicht worden. Der Account gab an, das Bild auf dem Instagram-Account eines Neonazis gefunden zu haben.
Der Tweet wurde binnen vier Stunden bereits mehr als 1000-mal retweetet. Der "Tagesspiegel" berichtete zuerst davon. Laut "Tagesspiegel" sind beide posierenden Männer der rechtsextremen Szene Mecklenburg-Vorpommerns zuzuordnen.
Stellungnahme von Amthor auf Instagram
Bei dem Pferdefestival im vorpommerschen Boock am Sonntag hätten ihn viele Menschen um ein Foto gebeten, sagte Amthor am Montag der Nachrichtenagentur dpa.
"Es ist jedenfalls allseits bekannt, dass ich in Berlin wehrhaft gegen die Gegner unseres Rechtsstaates kämpfe."
Philipp Amthor
Auch auf seinem Instagram-Kanal versucht sich der CDU-Politiker am Montag zu erklären: "Hätte ich die T-Shirt-Aufschrift bemerkt, hätte ich das Foto natürlich nicht gemacht." Ob und inwieweit das auf Twitter veröffentlichte Foto bearbeitet wurde, lasse sich für ihn nicht mit Sicherheit feststellen, schreibt der CDU-Bundestagsabgeordnete.
Weiter erklärte Amthor: "Es ist jedenfalls allseits bekannt, dass ich in Berlin wehrhaft gegen die Gegner unseres Rechtsstaates kämpfe." Ihn in einen solchen Kontext rücken zu wollen, sei befremdlich und Zeichen eines "völlig unsachlichen Wahlkampfes".