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Österreich-Wahl Bundespräsidentenwahl in Österreich hat begonnen

Der Sieger scheint schon vor der Bundespräsidentenwahl in Österreich festzustehen. Amtsinhaber Alexander Van der Bellen wird hoch gehandelt. Es wäre eine Sensation, müsste er in eine Stichwahl.

Von dpa Aktualisiert: 09.10.2022, 09:17
Amtsinhaber Alexander Van der Bellen müsste laut Umfragen die Präsidentschaftswahlen gewinnen.
Amtsinhaber Alexander Van der Bellen müsste laut Umfragen die Präsidentschaftswahlen gewinnen. Theresa Wey/AP/dpa

Wien - Mit der Öffnung der ersten Wahllokale hat in Österreich die Wahl des Bundespräsidenten begonnen. Rund 6,4 Millionen Bürgerinnen und Bürger ab 16 Jahren sind aufgerufen, das künftige Staatsoberhaupt zu bestimmen.

Klarer Favorit ist Amtsinhaber Alexander Van der Bellen. Der ehemalige Grünen-Chef dürfte laut Umfragen über 50 Prozent der Stimmen bekommen. Dank dieser absoluten Mehrheit wäre der 78-Jährige sofort für die nächsten sechs Jahre gewählt und müsste nicht in eine Stichwahl. Erreicht keiner der insgesamt sieben Bewerber die absolute Mehrheit, kommt es zu einer Stichwahl zwischen den beiden Bestplatzierten.

Van der Bellen von Parteien und NGOs untertützt

Der ehemalige Grünen-Chef Van der Bellen wird von allen Parlamentsparteien außer der rechten FPÖ, von den Sozialpartnern sowie vielen NGOs unterstützt. Gegen ihn treten sechs Kandidaten an. Der prominenteste von ihnen ist der 60-jährige Walter Rosenkranz von der rechten FPÖ. Er dürfte laut Prognosen auf etwa 16 Prozent der Stimmen kommen. Außerdem kandidieren ein Blogger, ein Schuh-Fabrikant, ein Mediziner, ein Kolumnist und ein Vertreter einer impfkritischen Partei. Sie rangieren in den Umfragen meist im einstelligen Prozentbereich.

Bisher musste ein amtierender Bundespräsident noch nie in eine Stichwahl. Trotz der eindeutig scheinenden Umfragen bleibt ein Fragezeichen. Van der Bellen gehört laut Meinungsforschern im Vergleich zu seinen Vorgängern nicht zu den besonders beliebten Bundespräsidenten. Obendrein sind die politischen Rahmenbedingungen mit der starken Teuerung und dem Ukraine-Krieg sehr ungewöhnlich. So hat Van der Bellen im Wahlkampf versucht, sich als Ruhepol zu inszenieren. Einer seiner Slogans lautete „Vernunft und Stabilität in stürmischen Zeiten“.

Der FPÖ-Kandidat Rosenkranz steht für einen kompletten Richtungswechsel. Die FPÖ lehnt zum Beispiel die EU-Sanktionen gegen Russland ab. Der 60-Jährige hat damit gedroht, gegebenenfalls die Regierung zu entlassen. Dieses Recht steht dem Bundespräsidenten zu, ist aber faktisch schwierig umzusetzen.