Bundeswehr Einsatzbereitschaft zweifelhaft

Wer den jüngsten „Bericht zur materiellen Einsatzbereitschaft“ der Bundeswehr durchsieht, darf sich Sorgen machen. Anstatt in einer einfachen Tabelle die Verfügbarkeit der 71 Hauptwaffensysteme aufzulisten, erschafft man „Cluster“. So finden sich viele fabrikneue Lkw (Klarstand 96 Prozent) mit dem Lufttransporter Airbus A400M, dem Schützenpanzer Puma und dem Kampfhubschrauber Tiger in einer Gruppe. So wird in diesem „Cluster“ eine Einsatzfähigkeit von 88 Prozent errechnet. Bei Kampf- und Transportflugzeugen sind aber nur 65 Prozent einsatzbereit, bei Hubschraubern gerade einmal 40 Prozent.
Und dann gibt es noch den Teil II des Berichts. Dieser ist geheim, weil er eine „Gesamtschau über die materielle Einsatzbereitschaft“ biete. Die Kenntnis dieser Zahlen „durch Unbefugte“ würde „die Sicherheitsinteressen der Bundesrepublik Deutschland schädigen“, schreibt die Bundeswehr. Bevor man mit neuen Beschaffungsmilliarden um sich wirft, sollte es daher zuerst einen Plan geben, wie man die Einsatzfähigkeit aller verfügbaren Waffensysteme auf eine Quote von 90 Prozent bringt. Politik