Georgien Georgien erinnert an Invasion
2008 besetzte Russland Teile des Staatsgebiets

Tiflis - dpa/uk
15 Jahre nach dem Krieg mit Russland hat in der Südkaukasusrepublik Georgien Regierungschef Irakli Garibaschwili der Opfer gedacht und sich für eine friedliche Lösung um die abtrünnigen Regionen Südossetien und Abchasien ausgesprochen. „Das war eine fürchterliche Tragödie“, sagte Garibaschwili gestern zum 15. Jahrestag des Beginns des Südkaukasuskriegs, der vom 8. bis 12. August 2008 dauerte. 400 Georgier seien damals getötet und mehr als 2000 verletzt worden.
Garibaschwili machte den inzwischen inhaftierten damaligen Präsidenten Michail Saakaschwili verantwortlich für den Kriegsbeginn. Er sei damals seinen Interessen gefolgt und habe nicht versucht, den Krieg zu verhindern. Die EU und die USA forderten von Russland den Rückzug seiner Truppen aus den Gebieten.
Georgien verlor damals die Kontrolle über Südossetien und Abchasien, Russland stationierte dort Truppen und erkannte unter internationalem Protest die Regionen als unabhängige Staaten an. Garibaschwili beklagte, dass die Schwarzmeerrepublik durch den Verlust von 20 Prozent ihres Staatsgebiets bis heute unter den Folgen leide. „Dieser Krieg hat uns eine illegale Besatzung eingebracht“, meinte er mit Blick auf Russlands Truppen dort. „Wir haben immer wieder gesagt, dass dieser Krieg hätte verhindert werden können.“
Allerdings hatte es im Fall von Abchasien bereits in der Zeit der Sowjetunion Proteste und Unruhen gegen die regionale Führung in der Georgischen SSR gegeben. Abchasische Demonstrationen häuften sich besonders in Jahren 1956, 1967 und 1978. Im September 1989 eskalierten sie noch unter dem sowjetischen Staatschef Michail Gorbatschow.