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Reiner Haseloff Haseloff lästert über „Tagesschau“

Sachsen-Anhalts Ministerpräsident Reiner Haseloff (CDU) hat sich erneut gegen eine Erhöhung des Rundfunkbeitrags ausgesprochen.

22.08.2023, 11:24

Diese sei „in der Bevölkerung und sicher auch in vielen Landtagen nicht vermittelbar“, sagte er der „Bild“-Zeitung (Montag). „Wir brauchen die Öffentlich-Rechtlichen. Aber ARD und ZDF brauchen auch endlich klare Reformen.“

Der öffentlich-rechtliche Rundfunk erhalte derzeit Beiträge in Höhe von rund neun Milliarden Euro pro Jahr und sein Auftrag laute: Information, Kultur und Bildung: „Sport und Unterhaltung stehen hinten auf der Liste, denn das können die Privaten genauso gut.“

Ein sehr großer Teil der Ausgaben entfalle aber genau auf diesen Bereich, kritisierte Haseloff und verwies auf TV-Shows und Krimis. Außerdem kritisierte der Ministerpräsident die Programmgestaltung, insbesondere bei der ARD. Bei der „Tagesschau“ etwa denke er manchmal, es sei das „Auslandsjournal“: „Berichte aus aller Welt, aber das, was die Bürger im Lande am meisten betrifft, scheint mir unterrepräsentiert.“ Haseloff nannte als Beispiele „Migration, Überforderung der Kommunen, Schulen, Angst um den Arbeitsplatz“. Wer so wenig Gespür für die Mehrheit seiner Zuschauer habe, dürfe sich über Unmut nicht wundern.

Zuvor war bekannt geworden, dass die ARD-Gremienvorsitzendenkonferenz (GVK) sich ungewohnt kritisch über die Polittalks des Senderverbunds geäußert hat. Hauptkritikpunkte seien die mangelnde Unterscheidbarkeit der Sendungen „Anne Will“, „Maischberger“ und „Hart aber fair“ sowie eine häufige Themengleichheit, wie das Portal „Dimbb-Medien-News“ gestern unter Berufung auf die „Süddeutsche Zeitung“ berichtete. 2022 sei in den Sendungen 46 Mal der Ukraine-Krieg, 19 Mal die Energiekrise und elf Mal Corona als Hauptthema behandelt worden. Kritik scheint es jetzt auch an den Produktions- und Honorarkosten zu geben. So interessiere sich die GVK für die „Kostenstrukturen“ der Polittalks. (KNA/uk)