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Massaker durch die Hamas „In Gaza gibt es keine Unschuldigen“

Die Jüdin Mia Schem berichtet über ihre Entführung durch Hamas-Terroristen.

03.01.2024, 18:20
Mia Schem (vorn) nach ihrer Entlassung aus dem Sheba Medical Center in Tel Hashomer in Israel.
Mia Schem (vorn) nach ihrer Entlassung aus dem Sheba Medical Center in Tel Hashomer in Israel. Foto: AP

Die französisch-israelische Jüdin Mia Schem, die während des Terrorangriffs der Hamas am 7. Oktober 2023 schwer verletzt und dann in den Gazastreifen entführt wurde, hat in Interviews mit den Fernsehsendern „Channel 12“ und „Channel 13“ über ihr dramatisches Schicksal erzählt. Auf „Welt online“ ist eine Zusammenfassung ihres Leidenswegs und ihrer Rückschlüsse zu lesen.

„Es ist mir wichtig, die wahre Situation der Menschen im Gaza-Streifen aufzuzeigen, wer sie wirklich sind“, sagte Schem. Alle seien dort Terroristen. „Ich habe die Hölle erlebt. Es gibt keine unschuldigen Zivilisten, keinen einzigen“. Weiter sagt sie: „Es gibt dort keine unschuldigen Bürger. Es sind Familien, die von der Hamas kontrolliert werden. Es sind Kinder, denen von Geburt an beigebracht wird, dass Israel Palästina ist und dass man Juden einfach hassen muss.“

Bei dem Angriff einer Gruppe von Hamas-Mitgliedern hatte sie ein Terrorist fixiert und aus nächster Nähe in den Arm geschossen. Sie habe auf dem Boden gelegen und geschrien: „Ich habe meine Hand verloren.“

„Und dann packte mich plötzlich jemand an den Haaren, zerrte mich in ein Auto und fuhr mich nach Gaza“, sagte sie. Sie habe sich wie „ein Tier im Zoo“ gefühlt. Später wurde sie in ein Krankenhaus gebracht. Sie war sich sicher, dass man mir den Arm amputieren würde“, sagte sie. Nach drei Tagen habe man sie tatsächlich operiert, offenbar ohne Betäubung.

Einen Tag nach der Operation sei sie gezwungen worden, ein Propagandavideo zu drehen, das die Hamas ein paar Tage später veröffentlichte: „Sie sagten mir, ich solle sagen, dass sie sich um mich kümmerten und mich behandelten ... du tust, was man dir sagt. Du hast Angst zu sterben.“ Es war das erste Video einer lebenden Geisel, berichtet „Welt online“.

Anschließend sei sie in das Haus einer Familie gebracht worden, sagte Schem Channel 13. Die Familie habe mit der Hamas zu tun gehabt. Ihr sei gesagt worden, dass sie weder sprechen, weinen noch sich bewegen oder sich zeigen dürfe. „Da ist ein Terrorist, der dich rund um die Uhr beobachtet, der dich mit seinen Augen vergewaltigt“, habe man ihr gesagt. Schem erzählte, sie habe während der gesamten Zeit in Gefangenschaft nicht geduscht, keine Medikamente oder Schmerzmittel erhalten und nur „manchmal“ etwas zu essen bekommen.

Kurz bevor sie dem Roten Kreuz übergeben worden sei, habe man ihr eine Kamera ins Gesicht gehalten und gesagt: „Sag, dass wir dich nett behandelt haben, dass die Menschen in Gaza nett und gut sind.“ Schem sagt, ihr sei nichts anderes übrig geblieben.

Schem war nach 54 Tagen Gefangenschaft im Tausch gegen in Haft sitzende Hamas-Mitglieder freigelassen worden. (UK)