Porsche Porsche lässt Jesus-Statue in Werbevideo löschen
Stuttgarter Luxus-Autohersteller rudert nach Shitstorm zurück

Der deutsche Luxus-Automobilhersteller Porsche hat sich für das Entfernen der berühmten Cristo-Rei-Statue am Stadtrand von Lissabon aus einem Werbevideo entschuldigt. Das Unternehmen reagierte damit auf harte Kritik nach der Veröffentlichung des Clips, wie die englische Zeitung „Daily Mail“ sowie das Portal „Corrigenda“ berichten. In dem Clip wird eine hochgezüchtete, sehr teure Version des Sportwagens vom Typ 911 beworben.
In dem Video war die über dem Fluss Tejo aufragende Figur Cristo Rei digital entfernt worden, so dass nur noch der Sockel zu sehen war. Der Sockel und die Christusstatue mit ihren charakteristischen weit ausgebreiteten Armen haben eine Gesamthöhe von über 100 Metern. Das Bauwerk wurde 1959 eingeweiht und gilt als einer der wichtigsten katholischen Wallfahrtsorte der Iberischen Halbinsel.
Porsche teilte in Stuttgart mit, man habe mit dem Retuschieren keine religiösen Gefühle verletzen wollen, sondern lediglich aus ästhetischen Gründen entschieden. „Dies war ein Fehler, und wir entschuldigen uns für jede Beleidigung, die dadurch verursacht wurde. Der Originalfilm ist jetzt online“, antwortete Porsche auf Anfrage der „Daily Mail“.
Künftig wolle das Unternehmen in solchen Fällen sorgfältiger mit der Darstellung kultureller und religiöser Symbole umgehen.
Die Erklärung von Porsche wirkt allerdings unglaubwürdig: Wieso sollte eine berühmte Jesus-Statue „unästhetisch“ sein? Zudem verschweigt Porsche, wer diese fragwürdige Entfernung angewiesen hat.
Bei einer Konferenz der portugiesischen Bischöfe war 1940 beschlossen worden, die Jesus-Statue als Dank an Gott zu bauen, sollte Portugal vom Zweiten Weltkrieg verschont bleiben. 1949 löste man das Versprechen ein und begann mit den Arbeiten. Der portugiesische Bildhauer Francisco Franco de Sousa schuf den Entwurf der Christus-Statue, die am Pfingstsonntag 1959 eingeweiht wurde.
Im Jahr 2017 hatte bereits der deutsche Discounter Lidl Spott geerntet, nachdem bei der Gestaltung einer Eigenmarke mit griechischen Produkten die Kuppelkreuze orthodoxer Kirchen auf der Insel Santorin entfernt wurden. Nach Kritik, mit solchen Aktionen die Islamisierung in Europa voranzutreiben, entschuldigte sich Lidl. (mit KNA)