Kommentar Sanktionen gegen Russland lockern sich schon wieder
Ausschluss aus dem Swift-System? Aber nur ein bisschen. Putin will Rubel für Gas? Er bekommt sie. Russland konnte schon immer auf die mangelnde Konsequenz des Westens vertrauen.

Ähnlich wie nach der Krim-Annexion 2014 beginnt die Umgehung von Sanktionen fast schon mit deren Verkündigung. Damals erreichten sogar riesige Siemens-Turbinen die Insel und und der Handel mit sanktionierten Waren über drei Ecken florierte schon bald.
Das schärfste Schwert wird stumpf
Nun also das schärfste Schwert gegen Russland: Der Ausschluss aus dem weltweiten Zahlungssystem Swift. Tatsächlich betrifft der aber nur etwa 22 Prozent des Gesamtvermögens des russischen Bankensystems.
Putin bekommt wie gewünscht Rubel für Gas
Und seit einiger Zeit rollt auch wie von Putin gewünscht der Rubel beim Gashandel. Die Händler tauschen ihre Euros bei der Gazprom-Bank in die russische Landeswährung um, und die bleibt unter anderem aus diesem Grund stabil. Was wie ein Trick aussieht, um die Vereinbarung zu umgehen, in Euro und Dollar zu zahlen, wird von der EU nicht nur gebilligt, sondern auch empfohlen.
Die Schwäche des Westens ist die mangelnde Konsequenz, die aus dem Unvermögen der Regierenden resultiert, Opfer zu zu verlangen.