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Fake News über Grünen-Politiker Skandal um Gelbhaar-Entschädigung

Der RBB soll wegen falscher Berichte 900.000 Euro an den Ex-Politiker zahlen.

11.07.2025, 10:47
Stefan Gelbhaar
Stefan Gelbhaar Foto: DPA

VON UWE KREISSIG - BERLIN/BRANDENBURG. Der außergerichtliche Vergleich zwischen dem Rundfunk Berlin-Brandenburg (RBB) und dem Grünen-Politiker Stefan Gelbhaar hat den Rundfunkrat des Senders am Mittwoch beschäftigt. Die Berliner Tageszeitung „B. Z.“, hatte zuvor berichtet, dass Gelbhaar eine Entschädigung von 850.000 Euro vom RBB erhalten soll. Der Betrag wurde von der RBB-Spitze nicht bestätigt. Zunächst hatte das Portal „Business Insider“ berichtet, dass Gelbhaar 400.000 Euro bekommt. Davon sollen 100.000 Euro aus Rundfunkgebühren stammen und 300.000 Euro von einer nicht näher bezeichneten „Versicherung“.

Geld aus Rundfunkgebühren

Die „Berliner Zeitung“ berichtete am Donnerstag sogar von rund 900.000 Euro, die an Gelbhaar als Entschädigung für eine möglicherweise vorsätzlich falsche Berichterstattung des RBB fließen sollen. Sollte dies stimmen, könnte der Anteil aus Rundfunkgebühren noch deutlich höher ausfallen.

Auf Nachfrage der „Berliner Zeitung“ verwiesen beide Parteien wie schon zuvor auf das vereinbarte Stillschweigen. In einem offiziellen Statement hatte sich Stefan Gelbhaar zuvor positiv über die Einigung geäußert: „Der RBB hat sich einsichtig gezeigt und ist in unserer Verhandlung dann auch sehr vernünftig und strukturiert mit dem Konflikt umgegangen.“

Falsche Zeugin „Anne K.“

Der RBB hatte in seiner Berichterstattung über den Direktkandidaten der Grünen für den Bundestag Ende 2024 schwere Vorwürfe der sexuellen Belästigung und Übergriffigkeit des Politikers gegenüber Parteifreundinnen erhoben. Diese stellten sich später als erfunden heraus. So hatte sich der Sender bei seinen Vorwürfen unter anderem auf eine „Zeugin Anne K.“ berufen, die aber gar nicht existierte. Später löschte der RBB alle Online-Artikel und Videos zu dem Fall.

Zunächst sah es schlecht aus für Gelbhaar, und er zog sich von seiner Kandidatur vor der Bundestagswahl zurück. Davon profitierte Andreas Audretsch, der als Vertrauter des Grünen-Spitzenkandidaten Robert Habeck galt. Audretsch sitzt jetzt im Bundestag.