Skandal um Hubert Aiwanger Söder imitiert Aiwanger mit Hitler-Stimme
Bei einer Rede in einem Bierzelt in Landshut hat der bayerische Ministerpräsident Markus Söder (CSU) für einen neuen Eklat in der Causa Hubert Aiwanger gesorgt.

Bayerns Ministerpräsident Markus Söder, dem der Erfolg der Freien Wähler in seinem Bundesland seit langem ein Dorn im Auge ist, weil diese im Stimmenrevier der CSU wildern, könnte dieses Mal überzogen haben. Wie der „Deutschlandfunk“ berichtet, habe Söder seinen Stellvertreter in der Stimmlage von Adolf Hitler imitiert.
In Reaktion auf das antisemitische Flugblatt, das 1987/88 am Burkhart-Gymnasium in Mallersdorf-Pfaffenberg in Umlauf war und dessen Urheberschaft die „Süddeutsche Zeitung“ zuvor beim bayerischen Wirtschaftsminister Hubert Aiwanger nach Aussage von „anonymen Zeugen“ verortete, scheint Söder jetzt den Kampf gegen seinen Stellvertreter mit allen Mitteln aufzunehmen.
Im braunen Trachtenjanker habe er in Landshut die Bühne betreten und in der Tonalität Hitlers zum Publikum geschriehen: „Ich werde in München mal auf den Tisch hauen!“ Das Tondokument, offenbar zuerst vom „Deutschlandfunk“ verbreitet, kursiert inzwischen im Internet. Söders Tonfall erscheint befremdlich, nicht zuletzt, weil er zuvor nicht nur Aiwanger schwere Vorwürfe in der Flugblatt-Affäre machte, sondern sich selbst auch als unerbittlichen Kämpfer gegen Antisemitismus aufstellte.
Söder macht Aiwanger zum „Winzling“
„Söder macht mit Adolf-Hitler-gleicher Stimme und Gestik seinen Koalitionspartner und Wirtschaftsminister nach. Er nennt Aiwanger zwar nicht beim Namen, spricht aber in dessen Heimatstimmkreis in Landshut unmissverständlich von einem Politiker, der vor Ort große Reden schwinge, in München aber ganz zahm, ein politischer Winzling geradezu“, kommentierte Michael Watzke im Deutschlandfunk.
Söder weiter: „Und überraschenderweise sind die, die im Zelt daheim recht groß sind, in München relativ klein. Mit jedem Kilometer näher in meiner Nähe, werden sie – wie soll ich sagen – freundlicher, geschmeidiger. Ach so ist das, ach ja, verstehe ...“ Mehrmals habe Söder am bewussten Abend über Aiwanger gesprochen, ohne dessen Namen zu nennen, aber jeder der über 800 Gäste im Bierzelt habe verstanden, wen der CSU-Chef gemeint habe. Die CSU wies unterdessen die Vorwürfe des Deutschlandfunks zurück, berichtete „Bild online“ gestern.