Geheimtreffen in Hamburg Visionen von Kalifat und Scharia
Berichte: Geheimtreffen der umstrittenen Gruppe „Muslim Interaktiv“ in Hamburg.

Hunderte junge Männer sollen sich bei Geheimtreffen am Karfreitag und eine Woche davor im Hamburger Stadtteil Bergedorf über Visionen von Kalifat und Scharia ausgetauscht haben. Das berichtet das Online-Portal des Münchner Nachrichtenmagazins „Focus“.
Die Gruppierung, die sich „Muslim Interaktiv“ (MI) nenne, eine der Hass gegen Israel. Sie verwerfe die USA, die Idee der Demokratie und generell den Westen. „Ihr Bestreben ist es, ein globales Kalifat zu errichten, in dem die Scharia als göttliches Gesetz herrscht. Konzepte wie Gewaltenteilung, Gleichberechtigung sowie Grund- und Menschenrechte existieren nicht in ihrem utopischen Staat“, so „Focus online“ weiter. „Muslim Interaktiv“ sei 2020 in Hamburg gegründet worden und finde unter jungen Muslimen immer mehr Anhänger.
Nach Informationen der „Hamburger Morgenpost“ sollen an beiden Treffen jeweils rund 300 Personen beteiligt gewesen sein – ausschließlich junge Männer. Ein Ordnerdienst habe dafür gesorgt, dass kein Fremder Zutritt zur Veranstaltung erhalten konnte.
Nach Überzeugung des Hamburger Landesamtes für Verfassungsschutz handele es sich bei MI um eine Gruppierung, die der gefährlichen islamistischen Organisation „Hizb ut-Tahrir (HuT) nahestehe. Zwar ist diese 1953 von einem Palästinenser gegründete „Partei“ seit 2003 in Deutschland verboten, aber ihre gewaltbereiten Anhänger sind weiter aktiv.
„Der Staat Israel und alle Menschen jüdischen Glaubens werden von der HuT als das zu bekämpfende Grundübel auf dem Weg zur Verwirklichung einer Gesellschaft auf Basis der Scharia bezeichnet“, so die Verfassungsschützer, berichtet „Focus online“ weiter. Sogar in den meisten arabischen Staaten ist HuT verboten, weil die Gruppe auch die dortigen Herrschaftssysteme ablehnt. (UK)