Uwe Tellkamp „Was sagt er denn, der Höcke?“
Umstrittener Schriftsteller Uwe Tellkamp relativiert Aussage des AfD-Politikers.
Der umstrittene Schriftsteller Uwe Tellkamp hat in einem Interview Äußerungen des Thüringer AfD-Fraktionschefs Björn Höcke relativiert. „… was sagt er denn, der Höcke? ,Alles für Deutschland’? Und was ist so schlimm daran?“, erwiderte Tellkamp im Interview mit der „Augsburger Allgemeinen“ auf die Feststellung, dass Höcke für die Verwendung der SA-Parole zweimal verurteilt wurde. „Genau. Das Gericht kann in Björn Höckes Kopf sehen und verurteilt ihn. So kommt das bei den Leuten an.“
Höcke hatte sich vor Gericht ahnungslos gegeben und bestritten, von der SA-Parole gewusst zu haben. Tellkamp setzte noch einen drauf: „Diese Zuteilung von Gut und Böse von dritter Seite, das ist es, was die Leute stört. Was ist Böse daran, zu sagen: Alles für Deutschland? Dass es die SA gebraucht hat? Und wer weiß das? Keiner.“ Er habe mit dem Geschichtsprofessor Andreas Rödder (CDU) gesprochen, der die SA-Parole auch nicht gekannt habe.
„Sie machen aus dem Mann einen Popanz. Das ist ein Fantast, ein Patriot, politischer Romantiker, das ist sicher nicht ungefährlich. Aber ich habe Zweifel, ob das überhaupt ein Rechter ist. Mit seinem Sozialpatriotismus ist er eher bei Sahra Wagenknecht gut aufgehoben“, zog Tellkamp zudem eine unkonventionelle Verbindung.
„Vor allem konservative Herren sind von Wagenknecht schwer beeindruckt. Warum? Weil sie Form hat, gewählt spricht und etwas Aristokratisches darstellt“, sagte er über die BSW-Co-Chefin: „Und das Aristokratische ist das, was am wenigsten vorkommt in unserer Politlandschaft. Konservative Herren schätzen das. Dabei ist völlig rille, was Wagenknecht erzählt.“ Entscheidend sei aber, dass Wagenknecht „die von SPD und Linken verratene Klientel“ vertrete, „nicht wenige Positionen der AfD“. (VS)