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Jung und schön? Wie viel Styling braucht eine Ministerin?

Bericht: Kosten für Visagisten, Friseure und Fotografen von Bundespolitikern ufern aus

18.07.2023, 10:17
Außenministerin Annalena Baerbock am Freitag bei einer Diskussionsrunde in Chemnitz.
Außenministerin Annalena Baerbock am Freitag bei einer Diskussionsrunde in Chemnitz. Foto: dpa

Ihre optische Erscheinung in der Öffentlichkeit lassen sich offenbar immer mehr Politikerinnen und Politiker vom Steuerzahler bezahlen. Nach einem Bericht des Portals „Bild online“ vom Sonntag hätten sich die Ausgaben „für Friseure, Visagisten, Kosmetiker und Fotografen in den Bundesministerien“ allein in der ersten Hälfte des Jahres auf knapp eine halbe Million Euro belaufen.

Dabei seien die Kosten für „Festangestellte, die solche Leistungen erbracht haben“, noch nicht mal einberechnet. Damit ist klar, dass die Ausgaben der Ampel noch wesentlich höher sein dürften. Diese Zahlen gehen aus einer „Kleinen Anfrage“ der AfD hervor, die ein Sprecher von Kanzler Olaf Scholz (SPD) in dieser Woche beantworten musste.

Demnach seien allein vom 1. Januar bis 20. Juni 2023 „in den Bundesministerien für Leistungen beauftragter Dienstleister Kosten in Höhe von 452 354,30 Euro (brutto) entstanden und bezahlt worden“. Die Summe beinhalte auch „Zuschläge für Reisetätigkeit oder Material“. Mögliche Reisekosten bei Delegationsreisen seien nicht einberechnet worden. Hier dürfte noch einmal eine beträchtliche Summe aufgelaufen sein.

Im Vorjahr hatte Außenministerin Annalena Baerbock (Grüne) die höchsten Ausgaben für Styling unter den Kabinettsmitgliedern aus Steuermitteln realisiert. Allein für sie seien 136 552,50 Euro angefallen, wie der Bund der Steuerzahler aufgedeckt hatte.

Die Hauptvertreterin der umstrittenen „feministischen Außenpolitik“ ließ allein für ihre Visagistin Claude Frommen, die ein amerikanisches Staatsexamen in „Barber and Cosmetology“ habe, rund 7500 Euro im Monat zahlen, wie das Portal „Focus online“ zuvor berichtet hatte.

Bereits im Juni hatte der „Tagesspiegel“ berichtet, dass die frühere Kanzlerin Angela Merkel (CDU) zuzüglich zu ihrem üppigen Personalbudget für ihr Büro ein besonderes Privileg ihrer Amtszeit in die Gegenwart gerettet hat. Das Kanzleramt bezahle der Merkel professionelle Unterstützung bei Kosmetik und Frisur – und dies sogar bei ihren nicht-öffentlichen Terminen. Dies gehe aus der Korrespondenz zwischen der Regierungszentrale und Merkels Büro hervor, die dem „Tagesspiegel“ vorlag. Auch die Hotelkosten ihrer Stylistin während Reisen mit Merkel seien auf Steuerzahlerkosten gegangen. (uk)