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McDonalds-Chef Beeck spricht über seine ostdeutsche Heimat

1984 ist Holger Beeck von Magdeburg aus in den Westen ausgereist. Jetzt ist er McDonalds Deutschland-Chef. Seine Heimat vergisst er nicht.

26.05.2016, 17:30

Der Chef von McDonalds Deutschland, Holger Beeck, hat mit der Volksstimme über seine Magdeburger Vergangenheit, seinen Job als Top-Manager und aktuelle Herausforderungen für die Fast-Food-Kette gesprochen.

Beeck hat nicht nur gute Erinnerungen an seine Jugend in der DDR. „Ich war nicht besonders gut gelitten, auch aus politischen Gründen", erzählt der heute 57-Jährige im Interview, das in der Freitagsausgabe erscheint. 1984 ist er mit seiner Familie von Magdeburg aus nach Westdeutschland übergesiedelt – nach dem er „eine Vielzahl von Ausreiseanträgen" gestellt hatte. Es sei ihm um Freiheit gegangen. „Und um nichts anderes. Dies habe ich in meinem damaligen Umfeld vermisst."

Nach dem Umzug hat Beeck seine Karriere bei der Fast-Food-Kette McDonalds gestartet. „Es war eine Bauchentscheidung. Ich dachte, das ist ein amerikanisches Unternehmen. Die fragen dich bestimmt nicht, warum du einen anderen Dialekt hast, warum du aus dem Osten in den Westen gekommen bist."

Der gebürtige Hallenser ist inzwischen einer der wenigen ostdeutschen Top-Manager, seit 2013 ist er Chef von McDonalds Deutschland. „Man muss Ausdauer, Durchsetzungsvermögen und vor allem einen gesunden Menschenverstand mitbringen. Es hilft sehr, wenn man ein Menschenfreund ist", sagt er. Laut einer aktuellen Studie haben bundesweit nur 1,7 Prozent der Top-Manager ostdeutsche Wurzeln.

Auf seine alte Heimat Sachsen-Anhalt blickt Beeck inzwischen versöhnlich: „Ich freue mich ehrlich gesagt wenn ich hinfahre und sehe, was sich dort getan hat. Unser Land war ja zu DDR-Zeiten speziell um Halle mit der Chemieindustrie nicht gerade von höchster Lebensqualität geprägt. Und heute bin ich in einem sauberen, schönen Teil Deutschlands, wenn ich dort hinkomme."

McDonalds betreibt in Deutschland 1477 Restaurants. Zuletzt beschäftigte die Fast-Food-Kette bundesweit rund 58000 Mitarbeiter und erwirtschaftete einen Umsatz von mehr als drei Milliarden Euro.