Erdbeerdörfer auf Expansionskurs Wer übernimmt "Karls Erlebnis-Dörfer"? Maya Dahl jedenfalls nicht – Spur führt nach Leipzig
Familienunternehmen müssen sich rechtzeitig Gedanken um die Unternehmensnachfolge machen. Das ist bei Robert Dahl, dem Inhaber von "Karls Erlebnis-Dörfern", nicht anders.

Magdeburg/Halle (Saale) – Sieben Erlebnis-Dörfer, auch Karls Erdbeerhöfe genannt, hat Robert Dahl (54) inzwischen in Deutschland eröffnet. Weitere sind in Planung. Klar, dass bei dem Familienunternehmen auch die Nachfolge thematisiert wird.
Dahls älteste Tochter, Maya (23), scheint jedenfalls als Nachfolgerin vorerst auszuscheiden, wie die "Bild" berichtet. Die Betriebswirtschaftsstudentin wolle "etwas Eigenes machen".
Nachfolge von Karls Erlebnis-Dörfern: Maya Dahl hat eigene Geschäftsidee
Die Pläne seiner Tochter sieht der 54-Jährige gelassen. "Meine Frau und ich wollten in der Frage nie Druck ausüben, sonst geht so was schief", so der Unternehmer gegenüber der "Bild".
Im Moment jedenfalls habe Maya Dahl ihre Entscheidung getroffen: Sie will ihre eigene Geschäftsidee verwirklichen und ein Pilates-Studio eröffnen.
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Dieses plane sie, als Fitness-Kette für Reformer-Pilates auszubauen. Angst zu scheitern, hat die 23-Jährige nicht: "Ich bin von meiner Idee überzeugt – vielmehr überlege ich, eine ganze Kette daraus zu machen und 2026 das nächste zu eröffnen. Leipzig und Hamburg finde ich als Standorte interessant."
Konzept der Erdbeerdörfer kopiert: Jungunternehmerin plant Fitness-Kette
Ihre Idee ähnelt dabei dem Konzept der Erdbeerdörfer. So will sie sich von den bestehenden Reformer-Studios abgrenzen. "Vielerorts ist eine Stunde teuer, da werden 25 Euro pro Training aufgerufen", so die junge Unternehmerin weiter. Dafür würden dann bis zu 30 Personen gleichzeitig trainieren.
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Einzeltrainings sollen bei ihr 15 Euro kosten. Eine Zehnerkarte soll mit 9,50 Euro pro Trainingsstunde noch günstiger sein. Um sich günstige Einkaufspreise für die Geräte zu sichern, sei sie sogar selbst nach China geflogen und habe direkt mit den Herstellern verhandelt.
Für die Eröffnung ihres ersten Studios habe sie 80.000 Euro investiert. Zehn Mitarbeiter sollen am Standort in Berlin-Kreuzberg beschäftigt werden.
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Geld von Papa Robert Dahl geliehen
Dafür habe sich die 23-Jährige Geld von ihren Eltern geliehen, das sie auch zurückzahlen müsse. "Meine Freunde hatten früher mehr Taschengeld als ich", plaudert die junge Unternehmerin aus dem Nähkästchen. "Wenn ich für irgendetwas mehr wollte, musste ich im Erdbeerdorf helfen."
Und das tat Maya Dahl auch: Sie verkaufte Eis, leerte die Mülleimer, half in der Bäckerei und habe auch ins Management reingeschnuppert.
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Expansionspläne: Erdbeerhof in den USA geplant
Doch wer wird später einmal die Nachfolge der Freizeit-Kette antreten? Schließlich hat Robert Dahl noch große Pläne und will weiter expandieren. So sei beispielsweise für 2028 der erste Erdbeerhof in den USA geplant.
Vorerst bleibt die Frage wohl unbeantwortet. Denn auch Mayas Geschwister wollen laut "Bild" erst mal auf eigenen Beinen stehen. So wolle Schwester Linda (20) eine Ausbildung zur Hotelfachfrau machen.
Bruder Victor (19) mache derzeit ein Praktikum bei Karls. "Doch ich glaube, er will lieber Koch werden", so Schwester Maya. Robert Dahl sieht es gelassen: "Dann kann ich ja noch etwas weitermachen …"