Aufgespießt Wie eine Smartphone-App die Nadel ersetzt
Früher war's viel einfacher, Blasen zum Platzen zu bringen.
Die Erde ist eine Scheibe und Bill Gates hat das Corona-Virus programmiert. Dass das nichts als die ungeschönte Wahrheit ist, beweisen wahlweise 65 000 Likes oder 52 000 Retweets.
Und jetzt das: Ein Berliner Startup-Unternehmen will tatsächlich all diese klaren Gewissheiten zerstören! Ganz perfide gehen sie dabei vor – sie setzen mit ihrem Treiben nämlich dort an, wo sie die scheinbar Empfänglichsten unserer Gesellschaft erreichen: in den Schulen.
Jugendliche aus mehreren Bundesländern testen ab sofort an zehn Pilotschulen eine speziell entwickelte News-App. Sie soll helfen, Verschwörungstheorien zu entlarven und Meinungs-Filterblasen im Netz aufzubrechen.
Wie das funktioniert? Aktuelle Themen aus Zeitungen, Web-Blogs oder Zeitschriften werden nicht nur bloß genannt, sondern um verschiedene inhaltliche Einordnungen und Standpunkte ergänzt. Ganz nach dem Motto: Es lebe die Meinungsvielfalt. Welch ein Aufwand im Digitalzeitalter, um Blasen zum Platzen zu bringen! Früher genügte eine einfache Nadel ...