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Polizeieinsatz Razzia nach Geldtransport-Überfall

Die Polizei durchsucht Wohnungen, nachdem Verbrecher auf der Flucht in Berlin mit Pistolen geschossen und ihre Beute verloren haben.

29.01.2019, 09:52

Berlin (dpa) l Gut drei Monate nach dem spektakulären Raubüberfall auf einen Geldtransporter nahe dem Berliner Alexanderplatz haben rund 180 Polizisten Wohnungen von Verdächtigen durchsucht. An dem Einsatz in Tempelhof, Steglitz und Kreuzberg waren auch Beamte des Spezialeinsatzkommandos (SEK) beteiligt, wie ein Polizeisprecher am Dienstagmorgen sagte. "Bei dem Überfall haben die Täter auch scharfe Schusswaffen eingesetzt. Entsprechend vorsichtig sind wir nun." Die beiden Verdächtigen im Alter von 25 und 38 Jahren seien bei der Durchsuchung der insgesamt vier Wohnungen angetroffen worden.

"Die Männer werden mit der Tat in Verbindung gebracht", so der Sprecher. Inwiefern sie an dem Raubüberfall beteiligt gewesen seien, sei noch Gegenstand der Ermittlungen. Ziel der Durchsuchung sei es, weitere Beweismittel zu finden, so der Polizeisprecher. Bei den vier Objekten handelte es sich demnach um die Wohnungen, wo die Männer gemeldet sind, sowie die Wohnungen, in denen sie sich tatsächlich aufhalten. Während der Razzia waren die Männer laut Polizei in Gewahrsam. Ob weitere Maßnahmen folgen, war zunächst unklar.

Am 19. Oktober 2018 hatten fünf Maskierte einen Geldtransporter in der Schillingstraße überfallen und ausgeraubt. Auf der Flucht schossen die Männer auf ein Polizeiauto, das sie verfolgte. Beute machten die Täter jedoch keine – ein Teil des Geldes verloren sie noch am Tatort, der andere Teil wurde im Fluchtwagen zurückgelassen.

Sechs Wochen später war einer der mutmaßlichen Täter gefasst worden. Der 38-Jährige kurdisch-libanesischer Herkunft sitzt weiterhin in Untersuchungshaft, wie der Polizeisprecher am Dienstag sagte. Dem 38-Jährigen wird nach damaligen Angaben der Staatsanwaltschaft neben schwerem Raub auch versuchter Mord vorgeworfen. Bei einer Durchsuchung seiner Wohnung waren laut Ermittler Beweise gefunden, die im Zusammenhang mit dem Überfall standen.

Der Beschuldigte soll mit einem der polizeibekannten arabischstämmigen Clans in Beziehung stehen. Dies soll auch bei dem 25-Jährigen, der nun im Visier der Ermittler steht, der Fall sein. Laut Polizei hat er die deutsch-libanesische Staatsangehörigkeit. Bei dem verdächtigen 38-Jährigen handele es sich um einen Deutsch-Iraker.