Antisemitismus Nahrung des Hasses

Gesetze gegen Anitsemitismus helfen wenig, wenn Netanjahu und Trump Hass gegen Israel sähen.

Von Steffen Honig 21.12.2017, 18:28

Für die judenfeindlichen Ausfälle gegenüber einem israelischen Gastronomen in Berlin muss man sich als Deutscher fremdschämen. Leider scheint gegen den latenten oder offenen Antisemitismus in diesem demokratischen Land kein Kraut gewachsen zu sein. Schärfere Gesetze allein werden nicht helfen.

Es gibt allerdings Faktoren, die den Judenhass anfachen, statt ihn auszulöschen. Ein Brandbeschleuniger ist die fatale Anerkennung Jerusalems als Israels Hauptstadt durch US-Präsident Donald Trump. Der Schritt wurde besonders von konservativen jüdischen Kräften bejubelt. Deren Stimme ist Benjamin Netanjahu. Der israelische Premierminister hat in der durch Trumps Fauxpax aufgeheizten Atmosphäre nichts Besseres zu tun, als die Vereinten Nationen ein „Lügenhaus“ zu nennen. Die Krönung ist Trumps Drohung, den Staaten, die in der Uno gegen ihn stimmen, in Kolonialmanier Hilfsgelder zu streichen. So wird Hass gesät – über die nächsten Generationen hinweg.