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App aufs Wasser Mit dem Smartphone in See stechen

Den Törn schon zu Hause planen, Seewetter und Wind im Auge behalten oder andere Schiffe spotten: Für all das und mehr gibt es Apps.

14.05.2019, 23:01

Berlin (dpa) l Ob Boot oder Board: Wassersportler müssen sich in Binnengewässern, an der Küste und teils auch auf See zurechtfinden. Dabei hilft neben dem erforderlichen Wissen und Training die passende Ausrüstung. Und zu der gehören – natürlich wasserdicht in Hüllen oder Beuteln verpackt – immer öfter auch Smartphones oder Tablets, auf denen Apps rund um Wetter, Nautik und Navigation installiert sind. Eine Auswahl:

Seewetter: Ob Wetter, Wind oder Wellen: Die App Windy sagt voraus, was kommt und zeigt die Zugbahnen der Hoch- und Tiefdruckgebiete an. Surfer und Segler können detaillierte Vorhersagen nach verschiedenen Modellen, aber auch aktuelle Messwerte sowie die Gezeiten abrufen. Windy ist sowohl für Android als auch für iOS kostenlos verfügbar, einige Features erfordern In-App-Käufe.

Seekarte: Die Openseamap (OSM), die Seeversion der Openstreetmap, kann sowohl Planungshilfe als auch Ergänzung oder sogar Alternative zu fest in Booten eingebauten GPS-Geräten (Kartenplottern) sein. Die freie Vektor-Seekarte lässt sich gratis herunterladen und nicht nur auf bestimmten Plottern oder GPS-Handgeräten zur Offline-Nutzung installieren, sondern auch auf beliebigen Smartphones und Tablets. Meerestiefen ab 100 Metern werden aus frei zugänglichen Daten abgebildet, Flachwassertiefen bis 100 Meter von freiwilligen Wassersportlern mit Datenloggern erfasst.

Navigation: Um die OSM-Karten nutzen zu können, muss auf iOS-Geräten etwa die App Openseamap (rund 1 Euro) oder die App Seewetter Pro (rund 12 Euro) installiert sein. Letztere bietet zudem noch Seewetterberichte, Strömungskarten, Navtex-Sicherheitsinfos, Checklisten sowie eine Positionswache. Auf Android-Mobilgeräten arbeitet die OSM mit Kartenapps wie Osmand, Locus oder Oruxmaps (rund 4 Euro) zusammen. Mit der App Nautical Charts gibt es zudem auf der OSM basierendes Kartenmaterial speziell zur Nutzung mit Osmand. Und wer ein Notebook mit an Bord nimmt, kann zu OpenCPN greifen, das sogar Navigationsdaten mit anderen Schiffen (AIS) austauschen kann.

Koordinaten: Beim Planen und Navigieren geht es zu einem großen Teil um Karten und Positionen. Hier wird man mit wechselnden Koordinatensystemen konfrontiert – meist mit dem Dezimalformat oder mit der Darstellung in Grad, Minuten und Sekunden (DMS). Es gibt aber noch weitere Formate wie MGRS, WGRS oder UTM. Wichtig ist daher die Möglichkeit, Koordinaten schnell und präzise umwandeln zu können. Das leisten Gratis-Apps wie Karten Koordinaten und Latitude Longitude für Android oder Coordinates oder Geocaching Toolkit für iOS.

Nautik: Wer mit Motorboot oder Segeljacht unterwegs ist, könnte sich für das kostenlose Saildroid interessieren. Die aufgeräumte Anroid-App bietet eine Reihe nautischer Anwendungen wie Geschwindigkeits- oder Positionsanzeige. Es lassen sich aber auch Distanzen messen oder Wegpunkte speichern.

Sicherheit: Um Wassersportlern in Not helfen zu können, hat die Deutsche Gesellschaft zur Rettung Schiffbrüchiger die Tracking-App Safetrax für Android und iOS entwickelt. Sie wendet sich auch und insbesondere an Besitzer kleiner Boote ohne Profiausrüstung sowie an Surfer und Kitesurfer. Safetrax sendet einem Server ständig die aktuelle Position, auf die die Seenotretter im Notfall zugreifen können. Alarm lässt sich aktiv oder automatisch auslösen, wenn eine vorher eingestellte Ankunfts- oder Rückkehrzeit deutlich überschritten wird. Smartphones sollten natürlich wasserfest verpackt werden, wenn man die App sinnvoll nutzen möchte.

Schiff-Spotting: Wer ein Schiff kreuzen sieht und gerne mehr darüber wüsste, kann Ship Info befragen. Die App (Android und iOS), die mit vollem Funktionsumfang etwa 5 Euro kostet, kennt mehr als 300.000 Schiffe weltweit und listet sie mit Foto und Infos zu Eigentümer, Crew, Ausstattung oder aktueller Position auf. Suchen lassen sich Schiffe per Namen, Schiffskennung (IMO-Nummer) oder Seefunk-Rufnummer (MMSI). Oder man lässt sich einfach Schiffe in der Nähe anzeigen.

Funken: Wenn es beim Funken mit der Verständigung nicht richtig klappt oder die akustische Verständlichkeit Probleme bereitet, hilft nur Buchstabieren. Damit hier auf dem Wasser jeder weiß, was gemeint ist, hat die Internationale Seeschifffahrts-Organisation (IMO) die sogenannte Internationale Buchstabiertafel zum Standard gemacht. Sie kommt aus der Luftfahrt und wird meist als ICAO-, NATO- oder ITU-Alphabet bezeichnet. Wer nicht weiter als Alfa, Bravo, Charlie, Delta, Echo, Foxtrott kommt, wirft einen Blick in kostenfreie Apps wie Buchstabiertafel (Android) oder Nato Funkalphabet (iOS).