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Artenschutz Illegaler Handel mit Schuppentieren boomt

Der illegale Handel mit bedrohten Schuppentieren boomt. In Malaysia wurden 30 Tonnen Schuppentier-Schmuggelware beschlagnahmt.

15.02.2019, 23:01

Berlin (dpa) l Trotz eines internationalen Handelsverbots werden bedrohte Schuppentiere weiter illegal gefangen und vermarktet. "Das ist ernüchternd", sagte Arnulf Köhncke, Artenschutzexperte bei der Umweltstiftung WWF vor dem Welt-Schuppentier-Tag am Samstag (16. Februar). "Der illegale Handel mit den Tieren reißt nicht ab." Jährlich würde laut WWF Schmuggelware von etwa 20.000 Tieren entdeckt, die tatsächliche Zahl geschmuggelter Tiere dürfte weit darüber liegen.

Erst in dieser Woche wurde in Malaysia die Rekordmenge von knapp 30 Tonnen Schuppentier-Schmuggelware wie Fleisch und Schuppen beschlagnahmt, wie die Artenschutzorganisation Traffic unter Berufung auf Behörden in Malaysia mitteilte. Auch in Vietnam, Hongkong und Uganda seien in den vergangenen Wochen insgesamt zehn Tonnen Schmuggelware entdeckt worden.

Wilderer haben es vor allem auf die Schuppen der Tiere abgesehen, die in der traditionellen Medizin Asiens und Afrikas als Heilmittel eingesetzt werden. Zudem gelten die Tiere als Delikatesse, ihr Fleisch wird zu hohen Preisen gehandelt. Besonders stark ist die Nachfrage in Asien, gefangen werden die Tiere aber auch in Afrika.

Vor etwa zwei Jahren wurden alle acht Arten von Schuppentieren in die höchste Schutzstufe des Washingtoner Artenschutzübereinkommens (Cites) aufgenommen. Der internationale kommerzielle Handel ist seitdem vollständig verboten und steht unter Strafe.