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Aufgespießt Wenn Corona den Golfplatz teilt

Ländergrenzen an ungewöhnlichen Orten sind selten. In Bremen verläuft so eine Grenze sogar über einen Golfplatz. Und das hat Folgen.

Von Oliver Schlicht 02.05.2020, 01:01

Bremen l Corona hat uns gelehrt, dass sich die Entscheidungshoheit der Bundesländer keineswegs auf die Frage der Schulpolitik beschränkt. Nein, die Länder haben im förderalen System der Bundesrepublik durchaus Macht, die sie gern gegenüber Berlin ausspielen.

Daraus ergeben sich Unterschiede, die nun in Corona-Zeiten auch seltsame Blüten treiben. Ein schönes Beispiel liefert aktuell der Golfsport in Bremen. Dort dürfen auf dem 18-Loch-Platz des Golf-Clubs „Bremer Schweiz“ zurzeit nur neun Löcher bespielt werden. Der Grund: Mitten durch die Anlage verläuft die Landesgrenze zwischen Bremen und Niedersachsen.

Die eine Hälfte des Grüns, die sich auf Bremer Boden befindet, darf seit Neuestem unter besonderen Hygienemaßnahmen wieder genutzt werden. Der niedersächsische Teil ist dagegen gesperrt. Wer richtig einlocht, gewinnt, wer in die falsche Richtung abschlägt, macht sich strafbar. Ab 4. Mai, so die Hoffnung, könnte die Anlage wieder komplett öffnen – wenn auch die Niedersachsen wieder golfen dürfen.