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Aufgespießt Wie Corona den Gottesdienst reformiert

Brot und Wein in einem - damit sich beim Abendmahl niemand ansteckt

Von Axel Ehrlich 16.09.2020, 01:01

Neuendettelsau l Zum heiligen Abendmahl im Gottesdienst gehören zum einen Brot – oder auch Oblaten. Und natürlich der mit Wein gefüllte Abendmahlskelch, der bei den Teilnehmern reihum geht. Letzteres geht seit ein paar Monaten gar nicht mehr: Schuld ist Corona, die Angst vor Ansteckung und die Hygieneregeln.

Eine Bäckerei im fränkischen Städtchen Neuendettelsau hat eine clevere Lösung gefunden. Sie backt die hauchdünnen Oblaten, auch Hostien genannt. Der Teig hierfür wird traditionell mit Wasser angerührt. Bislang. Ab sofort wird der Abendmahlswein gleich mit eingebacken. Das heißt, ein Teil der ursprünglichen Wassermenge wird durch einen halbtrockenen „Bacchus“ ersetzt.

Abendmahl gerettet - und sogar massiv beschleunigt. Zwei Vorgänge in einem, dazu weitestgehend ansteckungsfrei. Schon 140 Kirchengemeinden haben inzwischen Bestellungen für die Gottesdienst-Oblaten aufgegeben. Die Wein-Hostien gehen buchstäblich weg wie, hm, ja, warme Semmeln.