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Weltraumforschung Landung auf abgewandter Mondseite

2019 wetteifern mehrere Nationen um den Weltraum. Bereits am Neujahrstag startet die erste Mission.

Von Uwe Seidenfaden 01.01.2019, 00:01

Magdeburg l Das Jahr 2019 beginnt für Weltraumforscher mit zwei Expeditionen, deren Ziele kaum weiter auseinander liegen können. Am 1. Januar wird die NASA-Raumsonde New Horizons das fernste jemals von einer irdischen Sonde erreichte Himmelsobjekt erforschen. Das nur etwa 30 Kilometer große Objekt mit der offiziellen Katalogbezeichnung 2014 MU69 (Spitzname Ultima Thule) ist derzeit 6,5 Milliarden Kilometer entfernt. Die Wissenschaftler wissen nicht, was die Raumsonde vor Ort erwartet wird.

In wissenschaftliches Neuland dringt auch eine chinesische Raumsonde vor. Chang’e-4 wird zum Jahreswechsel auf der von der Erde abgewandten Seite des Mondes landen. Alle Vorgänger landeten auf der für Erdenbürger sichtbaren Vorderseite. Zwei weitere Mondroboter wollen Ingenieure aus Indien und Israel im Jahr 2019 starten. Die indische Raumfahrtagentur ISRO bereitet für Januar den Start eines Mond-Orbiters namens Chandrayaan-2 nebst eines kleinen Fahrzeugs vor.

Das neue Jahr verspricht außerdem die Rückkehr der USA in den bisher auf Russland und China begrenzten Club der Nationen, die Astronauten in die Erdumlaufbahn befördern können. Acht Jahre nach dem letzten Flug eines amerikanischen Space Shuttle sollen 2019 wieder amerikanische Astronauten an Bord von US-Raumschiffen starten.

Die NASA finanzierte die Entwicklung von zwei kommerziellen, bemannten Raumkapseln mit 6,8 Milliarden US-Dollar. Für den 7. Januar ist ein erster, unbemannter Testflug des Raumschiffs Dragon und die Ankopplung an die ISS geplant. Dragon wurde vom Unternehmen SpaceX entwickelt. Der Start des Raumschiffs Dragon erfolgt mit der Rakete Falcon. Im März 2019 soll zudem der erste Testflug des von der Firma Boeing entwickelten Raumschiffs CST-100 Starliner an der Spitze einer Atlas V erfolgen. Verlaufen die Flüge reibungslos, sollen im März bzw. im Juni 2019 die ersten bemannten Einsätze der beiden Raumkapseln Dragon und CST-100 Starliner folgen. Die Crews für die Jungfernflüge beider Kapseln sind bereits von der NASA ausgewählt worden. Unabhängig davon plant China den Start des Kernelementes einer eigenen Raumstation. Schließlich soll 2019 das Zeitalter des Weltraumtourismus anbrechen. Erste Touristen sollen mit dem suborbitalen Raketengleiter SpaceShipTwo des Unternehmens Virgin Galactic und der suborbitalen Rakete New Shepard des Konkurrenten Blue Origin in das Weltall starten.