1. Startseite
  2. >
  3. Deutschland & Welt
  4. >
  5. Wirtschaft
  6. >
  7. „Wir hören täglich Gelächter wegen des Namens Korona“

Handwerk „Wir hören täglich Gelächter wegen des Namens Korona“

Die Volksstimme fragt Betroffene, wie sich die Corona-Krise auf ihre Arbeit auswirkt. Das Gespräch führte Herbert Spies.

19.05.2020, 10:35

Kosmetikerin Anja Pein leitet einen Schönheitssalon in Erfurt.

Volksstimme: Wie geht es Ihnen?

Anja Peine: Meine Kolleginnen und ich sind sehr glücklich und auch dankbar, dass wir inzwischen wieder arbeiten dürfen. Wir finden es sehr gut, dass so entschieden wurde, obwohl wir als Kosmetikerinnen ja ganz nah am Kunden arbeiten. Die Zeit, in der wir schließen mussten, fand ich ganz furchtbar. Es wird sehr lange dauern, bis dieser Umsatzverlust wieder aufgeholt ist. Falls das überhaupt gelingt. Aber jetzt überwiegt die Erleichterung.

Wie ist die Situation aktuell?

Wir haben außerordentlich gut zu tun. Und wir sind froh, dass wir eine Online-Reservierung haben, diese hilft uns sehr. Denn als es hieß, dass wir wieder öffnen können, war der Ansturm der Kundenanfragen so groß, dass wir das am Telefon kaum noch bewältigen konnten.

Unseren Kosmetiksalon in Magdeburg gibt es seit 2018. Ich bin die Salonleiterin, wir haben insgesamt vier Mitarbeiterinnen. Alle waren in Kurzarbeit.

Es wird sich zeigen, ob das jetzt nur ein erster Ansturm nach sieben Wochen Pause ist, oder ob die Kunden auch Folgetermine buchen. Ich hoffe, dass die Menschen vorsichtig bleiben und die Regeln befolgen. Denn eine zweite Schließung der Geschäfte würde viele den Kopf kosten.

Ihr Salon heißt Korona. Was haben Sie deswegen schon erlebt?

Wir hören täglich Kommentare und Gelächter wegen des Namens, wenn die Leute an dem großen Schild vor dem Haus vorbeigehen. Ich kann da mitlachen!

Unser Name Korona wird ja mit K geschrieben, aber die Passanten finden es wegen des aktuellen Bezuges zu dem Corona-Virus trotzdem lustig. Wir haben diesen Firmennamen gewählt, weil wir uns damit auf die Korona der Sonne beziehen. Das ist für uns ein Symbol. Für die äußere Hülle der Frau, für ihre Schönheit.

Die Friseure haben von manchen gescheiterten Selbstversuchen ihrer Kunden berichtet, als die Geschäfte geschlossen waren. Gab es so etwas bei Ihnen auch?

Ja. (lacht) Bei unseren Kundinnen waren es die Wimpern. Da gab es einzelne Versuche, sich Partywimpern aus dem Drogeriemarkt aufzukleben. Hm. (lacht) Bei den Männern ging es um das Thema Füße …