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Soziale Medien Snapchat überrascht mit Nutzer-Zuwachs

Snapchat galt erst als das "nächste große Ding" bei Online-Netzwerken und dann als Verlierer. Doch jetzt meldet sich die Foto-App zurück.

24.07.2019, 12:19

Los Angeles (dpa) | Die Foto-App Snapchat kann nach einer langen Zeit der Stagnation wieder deutlich mehr Nutzer anlocken. Im vergangenen Quartal wuchs die Zahl täglich aktiver Nutzer binnen drei Monaten von 190 auf 203 Millionen, wie die Betreiberfirma Snap am Dienstag mitteilte. Es war der stärkste Anstieg seit dem Snap-Börsengang im Jahr 2017. Im vergangenen Jahr hing die Nutzerzahl unter 190 Millionen fest und das löste bei Investoren massive Sorgen um die Zukunftsaussichten von Snapchat aus.

Die App wurde einst vor allem für ihre von alleine verschwindenden Fotos bekannt und galt mit der Popularität vor allem bei jungen Nutzern als künftiger Herausforderer von Facebook und Instagram. Doch dann bremste sich das Wachstum stark ab und ein Versuch, mit einem Umbau der App mehr ältere Nutzer zu gewinnen, schlug fehl.

Der nun wieder deutliche Zuwachs könnte unter anderem damit zusammenhängen, dass Snapchat endlich die Dauer-Probleme bei seiner Android-App beheben konnte. Nach Angaben des Unternehmens gingen sie aber zu großen Teilen auch auf die Einführung neuer Foto-Filter zurück.

In Nordamerika steigerte Snapchat die Nutzer-Zahl von 80 auf 83 Millionen, in Europa von 61 auf 64 Millionen und im Rest der Welt noch einmal deutlicher von 49 auf 56 Millionen.

Eine hohe Nutzer-Zahl ist wichtig für Snapchat – sie hilft, Werbekunden zu überzeugen. Facebooks Foto-Plattform Instagram, die als ein zentraler Konkurrent von Snapchat gilt, kommt auf mehr als eine Milliarde Nutzer.

Den Umsatz steigerte Snap im zweiten Quartal im Jahresvergleich um 48 Prozent auf 388 Millionen Dollar (346 Mio Euro). Unterm Strich gab es weiterhin rote Zahlen – der Verlust lag mit knapp 255,2 Millionen Dollar aber deutlich unter dem Vorjahresminus von 353,3 Millionen. Anleger honorierten die Fortschritte mit einem Kurssprung von mehr als neun Prozent im nachbörslichen Handel.