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Miese Masche Transportkosten-Betrug bei Kleinanzeigen

Die große Mehrheit der Käufer und Verkäuferinnen auf Kleinanzeigenmärkten im Internet ist ehrlich, bemüht und hilfsbereit. Das nutzen einige wenige Kriminelle schamlos aus.

28.10.2020, 14:46

Hamburg (dpa/tmn) - Betrüger denken sich immer neue Maschen aus, um arglosen Privatverkäufern auf Online-Kleinanzeigenmärkten das Geld aus der Tasche zu ziehen. Derzeit werde dazu verstärkt ein Trick angewandt, bei dem die Kriminellen versuchen, ihre Opfer über die Transportkosten abzuzocken, warnt die Verbraucherzentrale Hamburg.

Der vermeintliche Käufer bekundet sofort großes Interesse an der angebotenen Ware und versucht noch nicht einmal, den geforderten Preis herunterzuhandeln. Versucht der Verkäufer, einen Termin zur Abholung und Bezahlung zu vereinbaren, kann der Kaufinteressent diesen auf einmal nicht wahrnehmen, weil er sich gerade angeblich im Ausland befindet.

Gefälschte Bestätigungsmails

Als Lösung bietet der Interessent an, den Kaufpreis und die Transportkosten auf das Bankkonto des Verkäufers zu überweisen und eine Spedition mit der Abholung zu beauftragen. Geht der Verkäufer darauf ein, erhält er eine Mail eines Bezahldienstes, die bestätigt, dass der Kaufpreis inklusive der Abholkosten vom Konto des Käufers abgebucht wurde.

Die Mail ist natürlich gefälscht; auf dem Konto des Verkäufers wird niemals auch nur ein Cent eingehen. Stattdessen bittet der Verkäufer, die Speditionskosten über einen Geldtransferdienst an das angebliche Transportunternehmen im Ausland zu schicken. Das Geld ist dann auf nimmer Wiedersehen weg.

Finger weg von Geldtransfers

Deshalb sollten Verbraucherinnen und Verbraucher spätestens zu diesem Zeitpunkt den vermeintlichen Verkauf abbrechen und nichts mehr unternehmen, warnen die Verbraucherschützer. Das gelte auch dann, wenn der angebliche Käufer weiter versucht, den Verkäufer zum Geldtransfer zu bewegen und sogar mit rechtlichen Schritten droht.

Zahlungsaufforderungen und Drohmails könnten Betroffene getrost ignorieren, so die Verbraucherzentrale. Die genannten Inkassobüros, Banken und Speditionen existierten meist nicht.

© dpa-infocom, dpa:201028-99-116957/2