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Casting für BIG Academy BIG-Manager: Mit CS:GO-Nachwuchs an Community zurückgeben

Schon seit über zwei Jahren stellt BIG neben ihrem erfolgreichen Hauptteam auch ein Nachwuchsteam in CS:GO auf. Zum Beginn des Jahres sucht die Organisation nun eine neue Generation von Talenten.

Von Interview: Niklas Graeber, dpa 14.01.2021, 11:49
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Berlin (dpa) - Seit 2018 stellt die Berliner E-Sport-Organisation BIG in Counter-Strike: Global Offensive (CS:GO) auch ein Academy-Team auf. Zum Beginn des Jahres wechselte ein Großteil der Nachwuchsspieler in Vollzeit zu anderen deutschen Profiteams.

Nun sucht die Organisation in einem Casting neue Talente. Im Interview mit der Deutschen Presse-Agentur spricht Teammanager Christian Lenz über die Motivation hinter der Nachwuchsarbeit.

Frage: Wie ist BIG ursprünglich auf die Idee gekommen, ein zweites Team für Talente aufzustellen?

Antwort: Wir müssen klar unterscheiden zwischen einem zweiten Team und einem Nachwuchsteam. Bei uns handelt es sich um ein Nachwuchsteam, was sich zum aktuellen Stand zum viertbesten Team in Deutschland entwickelt hat.

Das ist auch der Grund, warum wir dann den Reset gemacht haben. Unsere Spieler sind jetzt in Richtung Vollzeit gegangen, das ist das beste, was passieren konnte. Es gibt sehr viele Nachwuchsteams in Deutschland, die heißen einfach nur so, aber sind eigentlich keine.

Es gehört sehr viel Know-how dazu, den Spielern den Weg zu zeigen, den sie am Ende zwar selber gehen müssen, aber unter bestmöglicher Betreuung und mit Einblicken, die sie woanders nicht gehen würden.

Frage: Was genau ist das Problem mit der deutschen Nachwuchsszene?

Antwort: Es ist gerade für junge Spieler schwer, irgendwo Fuß zu fassen, weil du auch für die Zeit und Arbeit, die du einbringst, nicht entsprechend entlohnt wirst. Das ist für viele junge Spieler schwierig, weil du viel Zeit investieren musst, wenn du richtig gut werden willst. Die Nachwuchsteams in Deutschland sind nicht sehr gut aufgestellt, und haben oft keine Mitarbeiter, die so ein Projekt Vollzeit betreiben. Bei den anderen Teams gibt es nur ein bis zwei Personen, die das aus Überzeugung machen, und keinen Mitarbeiterstab, den du bezahlen kannst.

Frage: Ist der Grund für das Academy-Team auch, mit den Spielern Ablösesummen einzunehmen?

Antwort: Das ist nicht der richtige Gedanke dahinter. Wir wollen Nachwuchs produzieren und fördern, und das wäre nicht in unserem Sinne, dass wir Spieler verkaufen wollen. Das ist unser Zurückgeben an die Community, dass wir mehr machen, als nur Deutschlands bester Vertreter in Counter-Strike zu sein.

Es könnte mal ein Szenario geben, wo du einen Academy-Spieler hast, der auf jeden Fall im Hauptteam spielen wird. Den könnten wir schon verleihen, oder im Extremfall eine kleine Ablösesumme nehmen. Aber bisher haben wir keinen einzigen Academy-Spieler für Geld verkauft.

Frage: Einige Teams haben einen sechsten Mann in der Aufstellung. Könnte es bei BIG ein Academy-Spieler in das Hauptteam schaffen?

Antwort: In den aktuellen Zeiten wird das wahrscheinlich ein Trend werden, dass man ohne sechsten Mann nicht mehr überleben kann. Die Anzahl der Spiele hat zugenommen, wir haben im letzten Jahr 240 Karten gespielt, das ist schon sehr viel. Durch diese Turnierdichte hast du keine Chance mehr, richtig zu regenerieren. Da hat Vitality eben gezeigt, wie man die Spieler frisch hält.

Es ist auch ein Thema für uns, aber wir müssen dafür einen passenden Spieler finden. Wir halten einfach die Augen offen und sondieren den Markt, oder schauen, ob wir einen Academy-Spieler nehmen.

Zur Person: Christian Lenz ist seit der Gründung 2017 Teammanager von BIG. Unter seiner Führung entwickelte sich die Organisation zu einem der besten Teams in Counter-Strike: Global Offensive (CS:GO) und ist auch in der Nachwuchsarbeit aktiv.

© dpa-infocom, dpa:210114-99-23778/2

Casting-Aufruf via Twitter