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Wundersames Weimar Christian Ulmen landet im "Tatort" selbst im Knast

Das Weimarer Ermittlerteam Dorn und Lessing hat es ausnahmslos mit eigenwilligen Fällen zu tun. Ihr neuester wird für sie zu einer echten Herausforderung - und war für einen langjährigen Drehbuchautoren wohl der letzte Einsatz für den "Tatort" aus Thüringen.

28.08.2018, 12:49

Weimar/Leipzig (dpa) - Es ist der neunte Fall für das "Tatort"-Duo aus Weimar und in mehrfacher Hinsicht ein besonderer: Kommissar Lessing (Christian Ulmen) kommt diesmal selbst hinter Gitter.

Seine Partnerin und Kollegin Kira Dorn (Nora Tschirner) muss seine Unschuld beweisen, um ihn dort wieder rauszuholen - und sich auch noch mit Sonderermittlerin Eva Kern (Nina Proll) herumschlagen. Die Dreharbeiten haben bereits begonnen, wie der Mitteldeutsche Rundfunk (MDR) am Dienstag mitteilte.

In den Nebenrollen sind unter anderem der ehemalige Berliner Volksbühnen-Schauspieler Marc Hosemann und die aus der ARD-Serie "Türkisch für Anfänger" bekannte Pegah Ferydoni zu sehen. Aber auch Thorsten Merten als Kommissariatsleiter Kurt Stich und Arndt Schwering-Sohnrey als treudoofer Kollege Lupo sind wieder dabei.

Regie führt Helena Hufnagel, das Drehbuch stammt von Murmel Clausen und Andreas Pflüger. Vor wenigen Tagen wurde bekannt, dass Pflüger künftig nicht mehr für den "Tatort" schreibt. Pflüger war mit einer Ausnahme an allen bisherigen - für ihre skurrilen Figuren und wirren Wendungen bekannten - Drehbüchern des Weimar-"Tatorts" beteiligt.

Der Autor habe dem MDR gegenüber schon länger angekündigt, dass ihm der Spagat zwischen seinen Romanen und dem "Tatort" Weimar zu groß werde, teilte ein MDR-Sprecher mit. "Nun musste und wollte er sich auf seine Romane konzentrieren und hat, zu unserem großen Bedauern, seinen Ausstieg bekanntgegeben."

Über viele Jahre – zuerst für die MDR-Tatort-Kommissare Ehrlicher und Kain in Dresden und Leipzig, später für Saalfeld und Keppler in Leipzig und nun für Kira Dorn und Lessing im Tatort aus Weimar – sei die Zusammenarbeit außerordentlich konstruktiv und gut gewesen.

Von nun an werde Clausen allein für die Drehbücher verantwortlich sein. "Murmel Clausen hat bereits einen unserer erfolgreichsten Tatorte aus Weimar, "Der kalte Fritte", allein geschrieben und wir freuen uns sehr darüber, dass er – allein – weiter für unser Format schreiben wird", so der MDR. "Der Kalte Fritte" bescherte dem Ersten bei seiner Ausstrahlung Anfang des Jahres fast zehn Millionen Zuschauer und einen Marktanteil von mehr als 26 Prozent.

Ein Sendetermin für Pflügers letzten Weimarer "Tatort" steht noch nicht fest - zuvor wird Anfang 2019 aber noch der bereits gedrehte "Der verdammte Lothar" ausgestrahlt. Der aktuelle Dreh dauert voraussichtlich bis Ende September.

Mitteilung des MDR

"Welt"-Interview mit Andreas Pflüger