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TV-TippMarie Brand und das Spiel mit dem Glück

In Köln ermitteln nicht nur Schenk und Ballauf vom "Tatort". Die Stadt ist seit 2008 auch das Revier des ZDF-Duos Marie Brand und Jürgen Simmel. Jetzt steht die 25. Folge an. Die beiden lieben und necken sich. Auch in Wirklichkeit.

Von Christoph Driessen, dpa 19.04.2019, 23:01

Köln (dpa) - Wie ging das eigentlich damals los mit "Marie Brand"? Also, das weiß ihre Darstellerin Mariele Millowitsch (63) noch ganz genau. "Die Ursprungsidee war, eine Kölner Kommissarin ins Leben zu rufen mit mir in der Hauptrolle. Und dann wurde relativ schnell gecastet, und dann kamst du dazu."

Mit "du" ist Hinnerk Schönemann (44) gemeint, ihr treuer Kompagnon in der Rolle von Kommissar Jürgen Simmel. Der legt nun allerdings die Stirn in Falten. "Mir wurde was anderes erzählt." - "Dass du zuerst gecastet wurdest? Nein, in dem Fall muss ich dich leider enttäuschen: Frau Brand war zuerst." - "Ich lass das so, ich sag da nichts zu."

Die beiden Schauspielerkollegen führen mitunter kleine Wortgefechte wie die beiden Ermittler aus der ZDF-Serie. Schon seit 2008 läuft die Serie, und am Ostersamstag (20. April) lösen die beiden um 20.15 Uhr ihren 25. Fall. In "Marie Brand und das Spiel mit dem Glück" untersuchen sie dann den Tod eines Spielautomaten-Betreibers.

"Am Anfang haben wir ja noch sehr gekämpft", erinnert sich Millowitsch. "Beide. Bis zur dritten, vierten Folge haben wir noch rumgeschnüffelt an den Figuren. Jetzt ist es richtig: Ich bin das Brain und er ist... warum lachst du?" Der von Schönemann verkörperte Simmel ist eher nicht so das Hirn, doch dafür eine gute Seele. "Er ist kein gerissener Mensch", sagt Millowitsch. Protest von der Seite: "Entschuldige mal bitte... Natürlich bin ich das!" - "Nein, gerissen ist jemand, der immer kalkuliert. Das tust du nicht." Sie hat dabei unwillkürlich seine Hand ergriffen.

2007 haben sie den ersten Film gedreht, der 2008 gezeigt wurde. Brand und Simmel siezen sich noch immer, was natürlich unrealistisch ist, selbst in einer deutschen Behörde. Aber wenn man es ändern würde, würde sich die Chemie zwischen den beiden verändern, und das wäre schlecht, meint Millowitsch. "Du hast dich schon sehr verändert - zum Positiven", lobt sie Schönemann. "Damals warst du noch so'n Bubi, und jetzt bist du ein Kerl. Ich hab' halt 20 Falten mehr. So ist das Leben."

Die beiden teilen sich das Kölner Revier mit dem Ermittlerteam Max Ballauf und Freddy Schenk vom "Tatort". "Der Unterschied zum "Tatort" ist, dass wir nicht ganz so doll polarisieren", meint Schönemann. "Wir machen es eher ein bisschen leichter. Man kann uns schlecht mit "Tatort" vergleichen." Widerspruch von Millowitsch: "Würde aber auch da gut funktionieren. Guck mal, die Münsteraner haben irrsinnige Einschaltquoten, weil die Leute die gerne sehen wegen des Humors zwischen Prahl und Liefers. Man muss den Zuschauer auch ab und zu mal von der Leine lassen."

Wie auch immer. Ist ja im Grunde auch egal. Die beiden verstehen sich. "Ich mag die Brand", sagt Millowitsch, "aber ich liebe dich. Also ich liebe Jürgen Simmel." Und sie beneidet Hinnerk Schönemann: "Dass du neben 'ner toten Frau wach wirst morgens, ist natürlich 'ne tolle Spielwiese. Das würde der Frau Brand nicht passieren." - "Mit k.o.-Tropfen?" - "Tja, das wäre möglich... Frau Brand - voll wie 'n Eimer." Kommt vielleicht noch. Irgendwann.

ZDF zur 25. "Marie Brand"-Folge