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Fußball SV Arendsee im ersten Test unterlegen

Der SV Arendsee hat nach langer Corona-Pause im Testspiel gegen den SV Blau-Weiß Gladigau eine 2:4-Niederlage hinnehmen müssen.

Von Fabian Schönrock 20.07.2020, 06:00

Arendsee l Unter der Regie des neuen Trainers an der Seitenlinie Thomas Böttcher, spielten die in weiß gekleideten Gastgeber vor 59 Zuschauern einen mutigen, herzerfrischenden Offensiv-Fußball, der nicht mit einem Sieg belohnt wurde. Gegen den Kreisoberligisten aus der Ostaltmark, SV Blau-Weiß Gladigau, hielten die Arendsser gut mit und kreierten eine Reihe guter Tormöglichkeiten. Einzig das Glück im Abschluss fehlte zu weilen.

Die in blauem Dress agierenden Gäste aus dem Landkreis Stendal dagegen, die einen ebenfalls passablen Ball in der Offensive spielten, zeigten vor dem Tor mehr Kaltschnäuzigkeit. So war es Sascha Bartsch in Spielminute 23 vergönnt, den ersten Treffer der Partie zu markieren. Der Angreifer der Gäste, der sich geschickt frei schlich und in hohem Tempo in den Strafraum zog, blieb vor dem verwaisten Tor eiskalt. Die Führung war bis dato verdient. Zu viele Abspielfehler im Spielaufbau und Nervosität zu Beginn der Partie, luden die Gladigauer zu Torschussgelegenheiten ein.

Die Hausherren zogen sich danach jedoch keinesfalls zurück, sondern reagierten innerhalb von nur sechs Minuten trotzig. Den 1:1-Ausgleich bescherte Mark Fuhlbrügge. Nach toller Hereingabe über die rechte Außenbahn von Michael Temmler, verwertete Fuhlbrügge am langen Pfosten sicher. Temmler, der einen regelrechten Sahnetag erlebte und mit starken Bällen in die Schnittstellen der Gladigauer Abwehr zu überzeugen wusste, deutete das fußballerische Potenzial im Team des Teams aus der 2. Altmark-West-Liga an.

In Abschnitt zwei gelang den zu Spielbeginn noch gehemmt wirkenden Gästen gar die Führung durch Sebastian Tetsch nach einer sehenswerten Direktabnahme aus der Luft (46.). Am langen Pfosten positionierte sich der Torschütze, schlich sich an seinen Bewachern vorbei und vollendete technisch anspruchsvoll.

In der Folge zeigte sich ein völlig anderes Bild. Während die Arendseer vor allem über die starke rechte Außenbahn und den fleißigen Fabian Schlauer zu überzeugen wussten, fiel den Gladigauern im Spiel nach vorne zu wenig ein. Eine starke Drangperiode, in der sich die Arendseer zudem viele Standardsituationen erarbeiteten, bereitete den Gästespielern Kopfzerbrechen.

Nach dem guten Start mussten die Gladigauer Ideen entwickeln, um dem euphorisch aufspielenden Gastgeber Einhalt zu gebieten. Nach einer knappen Stunde, sollte dies der Mannschaft von Trainer Thorsten Dirk gelingen. Das 2:2 durch Florian Kleve (60.), sollte den Auftakt zu einer packenden Schlussphase bilden. In dieser zeigten die Gladigauer das, was der Mannschaft von Neu-Trainer Thomas Böttcher noch fehlt: die notwendige Cleverness. So war es Sascha Bartsch, der zweimal geschickt den Laufweg im 16er der Verteidiger kreuzte und damit für mächtig Aufsehen sorgte.

Zunächst erwischte Arendsees Schlussmann Fabian Werner den Torjäger am Fuß (75.) nachdem dieser ihn umkurvt . Den fälligen Strafstoß verwandelte Niclas Dirk mit einem hart getretenen Schuss in die Mitte des Gehäuses zum 2:3. Keeper Werner bekam die Fäuste nach einem starken Reflex sogar noch an den Ball und ärgerte sich entsprechend, den Ball nicht noch über das Gehäuse lenken zu können.

Die spielentscheidende und letzte Torszene blieb erneut den Gladigauern vorbehalten. Wieder war Guido Eisenschmidt dazu gezwungen, auf den Elfmeterpunkt zu zeigen. Diesmal hieß der Übeltäter Schlauer, der den Strafstoß verursacht und erneut Sascha Bartsch zu Fall gebracht hatte. An Stelle des Balles traf dieser die Sohle des Angreifers. Zum zweiten Foulelfmeter trat Marces Vinzelberg an. Dieser besiegelte die Niederlage des Kreisligisten, der trotz des verlorenen Schlusspurts den Zuschauern eine sehenswerte Darbietung lieferte.

Trainer Thomas Böttcher, der erst seit wenigen Tagen das Amt des Übungsleiters inne hat , zeigte sich positiv überrascht über die Leistung seiner Truppe und resümierte: „Ich bin sehr zufrieden mit dem Spiel. Das Ergebnis war für uns nicht wichtig. Für uns war es von Bedeutung, dem Publikum ein schönes Erlebnis zu bieten. In Zukunft wollen wir wieder mit der Art und Weise, wie wir Fußball spielen, erreichen, dass es ein Highlight wird für die Zuschauer, zu unseren Spielen zu gehen. Die Devise und unsere Spielphilosophie für die Zukunft kann nur lauten, den Ball haben zu wollen und heiß darauf zu sein, den Gegner zu attackieren. Wir finden in Arendsee beste Voraussetzungen vor. Ich bin optimistisch, was die Zukunft anbelangt.“

Blau-Weiß-Gladigau-Coach Thorsten Dirk, dessen Mannschaft einen Kraftakt zum Sieg benötigte, trotzte dem SVA gehörigen Respekt ab: „Arendsee hat hinten sehr gut gestanden und schön verschoben. Wir hatten Mühe gehabt, durch ihre Hinterreihen durchzukommen. In der Defensive haben sie uns vor allem mit ihren langen Bällen auf die Probe gestellt. Diese waren schwierig zu verteidigen. Wir sind daher glücklich darüber, eine ausgeglichene Partie gewonnen zu haben.“

SV Arendsee: F. Werner - F. Böttcher, Hemstedt, Judeck (15. Fuhlbrügge), Idler - Lange, Much, Oelicker (25. Tetsch), Schlauer - Temmler, Wernecke.

Blau-Weiß Gladigau: Rummel - Wedekind (31. Krause), Schulz, Henning, N. Dirk, Näpfli, Schulz (31. Müller), Bartsch, L .Dirk, Vinzelberg, Kleve.

Tore: 0:1 Bartsch (23.), 1:1 Fuhlbrügge (23.), 2:1 Tetsch (46.), 2:2 Kleve (60.), 2:3 N. Dirk (FE/75.), 2:4 Vinzelberg (FE/80.).