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Musik 30 Jahre Beatles-Museum in Halle

Zur Geschichte der Beatles gibt es seit 30 Jahren ein Museum, gegründet in Köln und seit 2000 in Halle ansässig.

03.06.2019, 23:01

Halle (dpa) l „All you need is love“ – Mit Musik, Filmaufnahmen, Postern und vielem mehr lebt hier die Erinnerung an die berühmten „Pilzköpfe“ aus England weiter. „Das Beatles Museum Halle umfasst die größte Dokumentation über die Beatles weltweit“, sagt Museumsgründer Rainer Moers. Die Sammlung zeichnet die musikalische Entwicklung der einzigartigen Gruppe von den frühen 60er-Jahren über die Auflösung 1970 bis zu den Solokarrieren von George, John, Paul und Ringo nach. „Insgesamt umfasst die Sammlung etwa 15 000 Objekte, davon sind rund 5000 in der Ausstellung zu sehen“, sagt Moers.

„In den nächsten Jahren wird die Gestaltung bei laufendem Betrieb runderneuert“, erklärt Geschäftsführer Martin Schmidt. „Es geht dabei um eine der Zeit angepasste moderne Darstellung. Und wir überlegen, welche neuen Exponate wir aus dem Fundus in der Ausstellung zeigen. Dazu soll neue Technik kommen.“ Zudem wird die Schau von derzeit 12 auf 14 Museumsräume erweitert. Und das Museum sammelt weiter, rund 300 Neuerscheinungen pro Jahr kommen hinzu.

Es sind hauptsächlich Stücke, die es zum Thema Beatles zu kaufen gab. Aber auch seltene Musikaufnahmen, das Original des ersten Arbeitsvertrages der Liverpooler von 1962 aus dem Hamburger Star-Club, eine Kopie der FBI-Akte über John Lennon mit seinem Antrag auf US-Staatsbürgerschaft und der Originalfilm der Hamburger Polizei von einem Beatles-Konzert in der Hansestadt aus dem Jahr 1966 sind ausgestellt. Das wertvollste Stück ist wohl eine Fotografie der Musiker von 1969 mit den Autogrammen aller vier Band-Mitglieder. Auch ein Löffel, mit dem John Lennon einst gegessen hat, und ein englischer Stahlhelm, den er im Antikriegsfilm „Wie ich den Krieg gewann“ trug, sind zu sehen.

„Als ich die Jungs 1963 das erste Mal hörte, war ich so begeistert, dass ich begann, alles über sie zu sammeln“, erinnert sich Moers. Schließlich hängte er seinen Beruf als Musikjournalist an den Nagel und öffnete am 18. Juni 1989 in Köln das Museum. „Einen Monat zuvor traf ich am 18. Mai 1989 Paul McCartney und seine Frau Linda, die beiden weilten für eine Fernsehsendung in Köln. Sie signierten eine Plattenhülle. Das war ein guter Start für das Museum“, sagt der Museumsgründer.

Moers hatte gute Beziehungen. Die Beatles-Fotografin Astrid Kirchherr steuerte Fotos aus ihrem Privatarchiv bei. Heinz Edelmann, Chefzeichner des Films von „Yellow Submarine“, zeichnete eigens für das Museum eine kleine Fortsetzung. Und Yoko Ono gab 2003 per Telefon ein Exklusiv-Interview für das Museum über ihr Leben mit den Beatles. Die Aufnahme wurde damals dem Fanheft „Things“ beigelegt. Zudem sind fast alle weltweit jemals erschienenen 150 Briefmarken mit Beatles-Motiven zu sehen, ebenso ein Beatles-Flipperautomat von 1967/68 sowie eine moderne Flipper-Version, auf dem auch gespielt werden kann.

Doch die Sammelei hatte Folgen: Schon bald platzte das Museum aus allen Nähten. 24 Städte bewarben sich, Halle bekam schließlich den Zuschlag und am 9. April 2000 konnte die Sammlung als „Beatles Museum“ in einem sanierten Barockgebäude am Alten Markt präsentiert werden. „In 30 Jahren kamen etwa eine halbe Millionen Menschen zu uns“, sagt Moers.

„Das Beatles Museum in Halle ist eine gute Sache. Ich liebe einfach die Musik dieser Zeit. Wir waren immer tanzen, waren damals immer unterwegs“, sagt Axel Bertram vom Beatles-Stammtisch Aschersleben. „Wir sind der älteste Stammtisch zum Thema Beatles in Deutschland, gegründet im Jahr 2000.“

„Das Beatles Museum Halle ist in Deutschland etwas Einmaliges“, sagt auch Norbert Fiedler vom Stammtisch „Ruhrgebeatles“ aus Bochum. „Das Besondere war, dass der Manager der Band in den 60er-Jahren alles auf den Markt gebracht hat, was sich vermarkten lies. Das hat es bis heute bei keiner anderen Gruppe in diesem Ausmaß gegeben. Und viele dieser Dinge sind im Museum in Halle zu sehen.“