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Neue Leihgabe für die Sammlung des Kunstmuseums Kloster Unser Lieben Frauen 33 Sichten auf die Arbeit der Fotografin

Von Grit Warnat 22.01.2013, 02:39

Mit der Serie "Die Fotografin" von Laura Bielau erweitert das Kunstmuseum Kloster Unser Lieben Frauen Magdeburg seine Fotografie- und Me- diensammlung. Die Serie umfasst 33 Fotografien.

Magdeburg l"Ich erzähle meine Arbeitsweise als Fotografin", sagt Laura Bielau und titelte so auch ihre Serie: "Die Fotografin". Bielau spricht weniger von Serie, mehr von einem Projekt, das sie von 2010 bis 2011 beschäftigt habe. Porträts, Landschaften, Tieraufnahmen sind entstanden, stets im Blick die Geschichte der Fotografie. "Damit habe ich mich schon immer auseinandergesetzt", sagt sie im Kunstmuseum Kloster Unser Lieben Frauen.

Bielau, 1981 in Halle geboren, lebt in Leipzig. Sie war mit ihren Arbeiten auf mehreren großen Ausstellungen vertreten, ist auch mehrfach preisgekrönt. Bielau gehört zu den aufstrebenden jungen Fotokünstlern in Deutschland. "Wir wollten sie. Sie gehört in diese Sammlung", sagt Annegret Laabs. Einen Einheimischen-Bonus habe Bielau nicht.

Das Kultusministerium hat diese 33 Fotografien angekauft, als Leihgabe dem Kunstmuseum Kloster Unser Lieben Frauen zur Verfügung gestellt und somit die Sammlung des Hauses erweitert. "Wir wollen eine lebendige Weiterentwicklung des Kunstbestandes", sagt Matthias Puhle, Abteilungsleiter im Kultusministerium und spricht vom wichtigsten Museum für Gegenwartskunst im Land. Dass Laura Bielau ihre künstlerischen Wurzeln in Sachsen-Anhalt habe, freue ihn besonders.

Museum stellt Lebenswerk von Koji Kamoji aus

Während die Öffentlichkeit noch auf die öffentliche Präsentation warten muss - in diesem, spätestens im nächsten Jahr soll die erworbene Fotoserie gezeigt werden - beginnt das Museum sein Ausstellungsjahr 2013 mit Fotografien der in Bulgarien geborenen und in Hamburg lebenden Pepa Hristova. Sie setzt sich in ihrem Werk mit Wertvorstellung und Identität auseinander und hat sich mit ihrer Kamera in die Einsamkeit der nordalbanischen Berge begeben, wo der Kanun gilt, eine jahrhundertealte Gesetzessammlung. Sie spürte "Burneshas" auf, Frauen, die einen Rollenwechsel von der Frau zum Mann vollzogen haben. Zu sehen sind die Arbeiten ab 28. Februar.

Am 24. März folgt die Eröffnung von "Orte und Bedeutungen", eine retrospektiv angelegte Schau zum Lebenswerk von Koji Kamoji. Der Japaner, der seit Jahrzehnten in Warschau lebt, ist in Deutschland eher unbekannt. Das sei unberechtigt und schade, meint Laabs, die eine Aufarbeitung seiner Auseinandersetzung mit unserer Welt als dringend notwendig erachtet. Die Koji-Kamoji-Retrospektive sei der Jahreshöhepunkt im Veranstaltungskalender.

Noch bis zum 17. Februar ist "Heute. Malerei" zu sehen, eine beachtenswerte Schau, die dem Team viel anerkennendes Lob einbrachte und nicht nur Auswärtige, sondern auch viele Magdeburger ins Haus lockte. Laabs sagt, dass mit der Wiedereröffnung vor einem Jahr sich bei den Magdeburgern die Wahrnehmung des Hauses verändert habe. Die Spiegelpaneele wecken die Neugierde, ziehen von außen förmlich hinein ins Haus. Das Kunst-am-Bau-Projekt "Trans.Reflex" verknüpft nicht nur Alt und Neu, es vermittelt auch Offenheit. "Es hat das erfüllt, was wir uns erhofft haben", sagt Laabs. Sie spricht von einem sehr erfreulichen Neustart nach den langen Bauarbeiten. 55000 Besucher haben im abgelaufenen Jahr den Weg das romanischen Gebäude gefunden.