Musikfestival 35 Chöre singen in Wernigerode um die Wette
Wernigerode l Vom morgigen Mittwoch an singt und klingt es in Wernigerode beim 9. internationalen Johannes-Brahms-Chorfestival Wettbewerb - nur drei Tage nach den grandiosen European Choir Games Grand Prix of Nations in Magdeburg. In der "bunten Stadt" musizieren bis Sonntag Sängerinnen und Sänger in 35 Chören von vier Kontinenten aus 16 Ländern.
Ein Schwerpunkt liegt auf China, dessen Chöre in den zurückliegenden Jahren ihre Liebe für die malerische Fachwerkstadt entdeckten und mit insgesamt 18 - auch mitgliedermäßig starken - Ensembles vertreten sind. Organisiert wird das Großereignis vom Förderverein Interkultur, der weltweit die Maßstäbe durch höchsten künstlerischen und organisatorischen Anspruch setzt. Wie die anderen Wettbewerbe steht das Brahms-Festival allen Chören der Welt mit oder ohne Wettbewerbserfahrung offen. Für alle Arten und Stufen der Chöre in verschiedenen Schwierigkeitsgraden, mit und ohne Pflichtstück.
Zu den zehn Juroren zählen neben hochkarätigen Chorspezialisten aus Dänemark, Deutschland, Frankreich, den Niederlanden, Südafrika und den USA auch Prof. Friedrich Krell und Peter Habermann, die Wernigerode zur Chorstadt machten. In elf Kategorien wird gepunktet - von Sakralmusik bis zu Folklore und Pop. Im Wettbewerb überwiegen die Kinder- und Jugendchöre. Alle Wettbewerbsauftritte sind öffentlich und kostenfrei für die Besucher.
Eingeleitet wird das Fest mit einem Benefizkonzert mit drei Chören aus China, Taiwan und Tschechien am Mittwoch im Halberstädter Dom. Ein erster Höhepunkt ist am Donnerstag die farbenprächtige Chorparade ab 16.15 Uhr durch die alte Fachwerkstadt zum Wernigeröder Marktplatz, wo um 17 Uhr die Eröffnung stattfindet.
Ihr schließt sich um 19.30 Uhr in der Sylvestrikirche das festliche Eröffnungskonzert mit dem Chor der Ökonomie-Universität "Ars Cantandi" aus Wrocaw (Polen), mit dem Müller Chamber Choir aus Taipeh (Taiwan) und dem Genesis-Ensemble für zeitgenössische Musik "Altro Coro" aus Moskau an. Sie musizieren vorwiegend geistliche Werke von Brahms, Mendelssohn Bartholdy und Rossini, aber auch Modernes von Pärt, Koszyc, Kodály, Penderecki und Sviridov.
Von Mittwoch bis Sonnabend locken sieben Freundschaftskonzerte ins romanische Kloster Drübeck, zur Marktplatzbühne, in die Kirchen von Benzingerode und Minsleben sowie in die Glasmanufaktur Harzkristall. Am Freitag um 19.30 Uhr geben die "Spinnesänger" im Hauptmann-Gymnasium ein heiteres Galakonzert unter dem Motto "Und immer wi(e)der Brahms".
Wenn am Sonnabend die Kategoriesieger feststehen, wetteifern sie um 16 Uhr in der Stadtfeldhalle um den Großpreis des Brahms-Festivals. Das ist auch letzte Gelegenheit, für den Publikumspreis abzustimmen. Dem schließt sich um 19 Uhr die Preisverleihung auf dem Markt mit anschließender großer Chorparty an. Ein großes Konzert am Sonntag um 10 Uhr in der Stadtfeldhalle beschließt das 9. internationale Johannes-Brahms-Chorvestival und den Wettbewerb.