Neue Ausstellung im Kunstmuseum zeigt Gemälde von Gerhard Richter bis Rashid Johnson Abstraktes, Porträts und ein nackter Mann
Heute. Malerei. Das ist die neue Ausstellung im Kunstmuseum Kloster Unser Lieben Frauen. Eröffnung ist am Sonntag um 15 Uhr.
Magdeburg l Braucht man eine Austellung zur Malerei im Zeitalter digitaler Medien? Wird überhaupt noch gemalt? "Ja", sagt Annegret Laabs, Leiterin des Magdeburger Kunstmuseums Kloster Unser Lieben Frauen. "Während wir uns mit Malerei beschäftigten, haben wir ganz viel unglaublich Interessantes gefunden." Das Interessanteste hat sie zusammen mit Ausstellungskurator Uwe Gellner in der Ausstellung "Malerei. Heute" zusammengefügt.
Das sind etwa 30 Werke von zehn Künstlern. Zum Beispiel der Argentinier Fabian Marcaccio, der sich in seinen Arbeiten mit der amerikanischen Tragödie beschäftigt. Die Selbstverbrennung einer Sekte oder ein Schulmassaker stellt er in einer Mischform zwischen Abstraktion und Gegenständlichem dar.
Ein paar Schritte weiter hängen Werke von Jonathan Lasker. Der Künstler aus den USA arbeitet viel mit Formen und Linien. "Wunderschöne Bilder. Bilder, die man anschaut und nie wieder vergisst", sagt Annegret Laabs.
Das Kontrastprogramm erwartet die Besucher im nächsten Raum. Hier hängen die übergroßen Porträts von Sarah McGinity. Malt die Australierin Puppen? Oder sind es doch reale Personen? "Man kommt nicht dahinter. Das ist der Reiz", sagt Uwe Gellner.
Auch Gerhard Richter fehlt in der Ausstellung nicht. Laut Annegret Laabs ist der 82-Jährige "der wichtigste lebende Maler". Zu sehen sind seine fotorealistischen Anfänge sowie die abstrakten Werke. Ein weiterer deutscher Künstler, den die Ausstellung berücksichtigt, ist Neo Rauch, der in Aschersleben aufgewachsen ist.
Die Ausstellung ist international, "weil sich die interessantesten Positionen zur Malerei im Ausland finden", sagt Laabs. Außerdem war ihr wichtig, verschiedene Generationen zu zeigen. Ganz in der Nähe von Gerhard Richters (82) Bildern hängen die von Rashid Johnson (35). Neben seinen abstrakten Werken findet sich die einzige Fotografie der Ausstellung. Auf der ist Johnson selbst zu sehen. Bekleidet mit einem Hut und weißen Socken, sonst hüllenlos.
Die Bilder kommen hauptsächlich von privaten Sammlern. "Es ist nicht leicht, jemanden, der ein Bild von Gerhard Richter besitzt, davon zu überzeugen, das für drei Monate von der Wand zu nehmen", erklärt Annegret Laabs. Seine Bilder sind immerhin Millionenbeträge wert. Durch Kontakte, jahrelange Erfahrung und viel Vertrauen von den Sammlern hätte es doch geklappt. Laabs und Gellner betonen, dass die Ausstellung eine Zustandsbeschreibung der heutigen Malerei sein soll. Die Auswahl sei natürlich subjektiv. Laabs: "Wir glauben, die hier ausgestellten Maler wird man auch in vielen Jahren mit Malerei verbinden. Hoffentlich liegen wir nich ganz verkehrt."
Die Ausstellung ist vom 16. Oktober bis zum 17. Februar im Kloster Unser Lieben Frauen zu sehen. Eröffnung ist am 14. Oktober um 15 Uhr. Eintritt: 4 Euro (Ermäßigt 2 Euro).