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Arme Ritter

11.08.2010, 09:19

Mein Sohn plagt mich seit einigen Tagen, ich solle ihm Arme Ritter backen. Er war ziemlich enttäuscht, dass ich mit dem Begriff gar nichts anfangen konnte.

Das lässt sich nachfühlen. Denn spätestens nach Dustin Hoffmans allerdings misslungenem Versuch in " Kramer gegen Kramer ", seinem Filmsohn Arme Ritter zum Frühstück zu servieren, sind Name und Zubereitung eigentlich Allgemeingut. Die Zubereitung ist denkbar einfach : Weißbrotoder Zwiebackscheiben werden in süßer Milch getränkt, nach dem Abtropfen durch Ei gezogen, in geriebenem Zwieback gewendet und in Butter gebraten. Danach werden sie mit Vanillezucker bestreut und besonders von kleinen Leckermäulchen gern verzehrt.

Die Leckerei kann auch mit verschiedenen Zutaten, etwa Pflaumenmus oder Konfitüre, gefüllt werden, was aus den Armen Rittern Reiche Rittern werden lässt.

Woher der Name eigentlich stammt, ist unbekannt. Schon die alten Römer kannten ein ähnliches Rezept, das auch im " De re coquinaria ", dem ältesten antiken Kochbuch, aufgeschrieben wurde. " Zerbrich abgeriebene Siligenen, mache größere Häppchen, tauche sie in Milch, röste sie im Öl, übergieße sie mit Honig und serviere sie ", heißt es dort. Siligenen waren Weizengebäcke.

Übrigens tragen Arme Ritter auch andere Namen. Kartäuserklöße, French Toast, Blinder Fisch, Profesen, Weckschnitten