UNESCO-Kommission stimmt deutschen Anträgen zu Buchenwälder und Fagus-Werk sind Welterbe
Paris (dpa). Fünf deutsche Buchenwälder und eine von Walter Gropius entworfene Schuhleistenfabrik in Niedersachsen stehen künftig als UNESCO-Welterbe unter dem Schutz der Weltgemeinschaft. Das zuständige Komitee der UN-Organisation für Bildung, Wissenschaft und Kultur stimmte am Sonnabend in Paris entsprechenden Anträgen der Bundesrepublik zu. Deutschland ist nun mit 35 Kultur- und Naturerbestätten vertreten.
Als Kulturdenkmal nahmen die Welterbe-Experten das Fagus-Werk in Alfeld, südlich von Hannover gelegen, auf. Die Fabrik ist das Erstlingswerk des später weltberühmten Architekten Walter Gropius (1883-1969) und gilt als Schlüsselbau der Moderne. In dem lichtdurchfluteten Werk werden noch heute Fußnachbildungen für die Schuhherstellung produziert. "Mit der Konstruktion aus Glas und Stahl (...) verlieh Gropius dem dreistöckigen Fassadengebäude eine schwerelose Eleganz, die damals für Fabriken außergewöhnlich war", lobt die deutsche UNESCO-Kommission den Bau.
Der Titel für die Buchenwälder konnte gleich in mehreren Bundesländern gefeiert werden. Der Antrag umfasste fünf Gebiete in Mecklenburg-Vorpommern, Brandenburg, Thüringen und Hessen. Sie stehen künftig auf einer Stufe mit so bekannten Naturwundern wie dem Grand Canyon oder den Galápagos-Inseln. Nach Einschätzung der UNESCO repräsentieren die "Alten Buchenwälder Deutschlands" in herausragender Weise ein Ökosystem, das einen ganzen Kontinent geprägt hat.