Christa Wolf blickt auf ihr Leben zurück

Berlin (dpa). Die Schriftstellerin Christa Wolf stellt heute Abend in der Berliner Akademie der Künste ihren neuen Roman "Stadt der Engel oder The Overcoat of Dr. Freud" vor. Die von Klaus Staeck geleitete Akademie, deren Mitglied die 81-jährige Schriftstellerin ist, kündigte die Veranstaltung als "deutschlandweite Buchpremiere" an.

Der Roman erscheint am 21. Juni im Suhrkamp Verlag (Berlin). "Stadt der Engel" meint Los Angeles, wohin sich Wolf nach dem Zusammenbruch der DDR und auf dem Höhepunkt des "deutsch-deutschen Literaturstreits" für einige Monate zurückgezogen hatte. Wolf blickt in ihrem ersten Roman seit 16 Jahren auf ihr Leben zurück und geht auch auf das Thema Stasi ein – sie selbst wurde über Jahrzehnte in der DDR bespitzelt, hat aber auch Ende der 50er Jahre für kurze Zeit mit der Stasi als "IM Margarete" zusammengearbeitet. Diese sogenannte "Täterakte" hat die Autorin nach dem Zusammenbruch der DDR selbst veröffentlicht.

Die in Berlin lebende Schriftstellerin wurde vor allem durch Bücher wie "Der geteilte Himmel", "Kindheitsmuster", "Kein Ort. Nirgends" und "Kassandra" bekannt.