"Luther - Der Anschlag" Claude Oliver Rudolph freut sich auf Hersfelder Festspiele
Der Schauspieler vor zwei Jahrzehnten schon einmal mit dem Regisseur Dieter Wedel zusammengearbeitet und waren dabei nicht immer einer Meinung. Das ist Vergangenheit. Jetzt gibt es ein berufliches Wiedersehen der beiden.
Bad Hersfeld (dpa) - Zwei Alphatiere des deutschen Schauspiels treffen wieder aufeinander: Der TV-Bösewicht Claude Oliver Rudolph steht in diesem Sommer bei den Bad Hersfelder Festspielen auf der Theaterbühne. Regie führt der Intendant des Freilicht-Festivals Dieter Wedel.
Vor 20 Jahren arbeiteten die beiden Charakterköpfe zuletzt beim preisgekrönten TV-Mehrteiler "Der König von St. Pauli" zusammen. Streit früherer Tage sei beigelegt: "Da sind wir wie Indianer-Häuptlinge, die ihren Tomahawk begraben", sagte Rudolph am Mittwoch zum Probenauftakt in Bad Hersfeld.
Rudolph, der oft das Raubein verkörpert und bereits in einem James-Bond-Film mitwirkte, freut sich auf das Wiedersehen mit Wedel. "Die großen Regisseure sind tot. Er ist der letzte Dinosaurier. Der letzte größenwahnsinnige Regisseur, den wir haben", sagte er. Geprobt wird von nun an für die Uraufführung zum Festspiel-Auftakt mit dem Stück "Martin Luther - Der Anschlag" (23. Juni). Rudolph spielt Johann Tetzel, den Inquisitor und Ablassverkäufer.
Rudolph mimt gern den Bösewicht, aus zwei Gründen: "Erstens bin ich der Beste in dem Genre. Und zweitens: Was soll ich denn sonst machen? Den Arzt spielen im weißen Kittel mit Stethoskop um den Hals?"