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Die Promi-Geburtstage vom 18. September 2015: Anna Netrebko

17.09.2015, 23:01

Berlin (dpa) - Den Salzburger Festspielen hat sie im August wieder einen gesellschaftlichen und künstlerischen Höhepunkt beschert: Mit tosendem Beifall und Bravorufen quittierte das Publikum im Großen Festspielhaus den Auftritt von Anna Netrebko in Giuseppe Verdis Il Trovatore (Der Troubadour).

Gefeiert wurde die Sopranistin auch bei den Münchner Opernfestspielen Ende Juli: Für ihre Darstellung der glücklos verliebten Tatjana in der Oper Eugen Onegin von Peter Tschaikowsky wurde die russische Sängerin im Nationaltheater mit Beifall überschüttet. Schon nach ihrer ersten großen Arie gab es stürmischen Szenenapplaus für die Diva, die heute 44 Jahre alt wird. Sie triumphierte mit großer Stimme und beeindruckender Bühnenpräsenz.

Ab 25. September wird sie sechs Mal in der Metropolitan Opera in New York singen, im Dezember in der Scala in Mailand, wie sie auf ihrer Website ankündigt. Man darf die Netrebko mit Fug und Recht einen Weltstar nennen. Das Time Magazine nahm sie 2007 in die Liste der 100 einflussreichsten Menschen auf.

Trotzdem sei jeder Auftritt für sie eine Herausforderung, wie sie der Deutschen Presse-Agentur verriet. Disziplin ist sehr wichtig. Wenn ich zu einer Probe komme oder einen Auftritt habe, gebe ich immer 150 Prozent. Ich gehe nicht auf die Bühne und denke Ich bin die Beste, ich gehe auf die Bühne und will mein Bestes geben.

Geboren 1971 in der südrussischen Stadt Krasnodar, begann ihr Weg in die Klassik in St. Petersburg, wo sie das Konservatorium besuchte. Larissa Gergieva wurde eine ihrer Lehrerinnen und deren Bruder, der berühmte Dirigent Valery Gergiew, ihr Mentor.

Ihr erstes Engagement bekam Netrebko am Mariinsky Theater in St. Petersburg, wo sie sich 1994 als Susanna in Mozarts Die Hochzeit des Figaro vorstellte. Davor soll sie dort als Putzfrau gearbeitet haben, um den Proben beiwohnen zu können. Doch diese Cinderella-Geschichte wurde nachträglich - wie es oft bei Stars geschieht - etwas aufgebauscht.

Anna Netrebko tut einiges, damit der Rummel um ihre Person nicht abbricht. Dabei erinnert sie mehr an einen Popstar als an eine Opernsängerin: Sie ziert Titelseiten von Hochglanzmagazinen, wirbt für Schmuck, ist Gast in Talkshows und redet über ihr Privatleben. Ihre Alben erklimmen nicht nur die Klassik-, sondern auch die Popcharts.

Was sie allerdings nicht macht, ist: politische Fragen beantworten. Wir leben in politisch angespannten Zeiten, und wer darüber in der Öffentlichkeit spricht, dessen Äußerungen werden gerne verdreht oder aus dem Zusammenhang gerissen. Ich wünsche mir Frieden in der Welt und hoffe wirklich, dass die Dinge sich zum Besseren ändern, sagte sie im Juni der dpa. Das Großartige an der Oper ist für sie nicht zuletzt: Sie bringt Menschen aller Nationalitäten und Hintergründe zusammen. Wir schaffen mit unserer Musik etwas Schönes, das dem Publikum hoffentlich für wenigstens einen Abend Freude macht.