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Thalia-Chefin Annegret Hahn zu Theaterschließungsplänen in Halle: "Die Zukunftsinvestitionen werden liquidiert"

11.10.2010, 04:18

Halle (dpa). Die Intendantin des Thalia Theaters in Halle, Annegret Hahn, hat die vom Aufsichtsrat beschlossene Schließung des Hauses kritisiert. Die von dem Theater geleistete Investition in die Zukunft junger Menschen werde "ohne Debatte zugunsten eines schnellen temporären Sparerfolgs liquidiert", erklärte Hahn in Halle. Dabei habe das Theater angenommen, "ein wesentlicher und unverwechselbarer Bestandteil des kulturellen Lebens in Halle zu sein".

Der Aufsichtsrat hatte sich am Freitag auch für die Aufnahme von Haustarifverhandlungen ausgesprochen. Damit könnte die Schließung der Kinder- und Jugendbühne hinausgezögert werden. Im Falle eines Scheiterns der Verhandlungen soll das Theater zum Ende der Spielzeit 2010/2011 geschlossen und das Ensemble aufgelöst werden. Hintergrund ist die desolate Finanzlage der Stadt. Angebote für junge Menschen soll es künftig verstärkt in den anderen Häusern der Theater, Oper und Orchester GmbH geben.

Intendantin Hahn verwies auf eine Reihe von Preisen, die das Thalia Theater bekommen habe. "Fazit nach noch nicht zweijähriger Zugehörigkeit in der Theater, Oper und Orchester GmbH ist, dass diese Arbeit nicht gebraucht wird und unsere Angebote austauschbar sind", sagte Hahn.

In der aus Sparzwängen Anfang 2009 gegründeten Theater, Oper und Orchester GmbH sind in der Saalestadt die Oper mit Ballett, die Staatskapelle, das Neue Theater, das Puppentheater und das Thalia Theater vereint. Zum Thalia-Ensemble gehören laut der GmbH 23 Mitarbeiter, hinzu kämen Beschäftigte in Bereichen hinter der Bühne.