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Gala der Theaterballettschule Magdeburg Diplomarbeit und Schuljahresabschluss

Von Liane Bornholdt 22.06.2010, 05:20

Magdeburg. Zum 14. Mal hieß es am Wochenende "Früh übt sich…" im Magdeburger Opernhaus. Die Schüler der Theaterballettschule zeigten ihr Programm zum Schuljahresabschluss zweimal vor ausverkauftem Saal. Traditionell werden für alle Altersklassen und für die jungen Tänzer und Tänzerinnen der verschiedenen Stilrichtungen eigene kleinere und größere Choreografien geschaffen, mit denen sie das Erlernte vorführen können.

Den Auftakt machte in diesem Jahr eine besondere Choreografie. Lucienne Westhus, einst selbst Schülerin an der Theaterballettschule in Magdeburg, schuf mit "Blubb, Blubb" eine getanzte Unterwasserwelt, die von der Kindertanzklasse F dargestellt wurde. Es ist ihre Diplomarbeit, mit der sie in diesem Jahr ihr Studium an der Dresdner Palucca-Schule abschließt. Ihre Professoren haben ihr Urteil noch nicht bekannt gegeben, das Publikum aber schon. In Magdeburg gab es viel Applaus für die wogenden Elfen und die schwärmenden Fische, die mit zauberhaften Bewegungen die Zuschauer sogleich zum Träumen einluden und in südliche Meereswelten verführten.

Dazu passten auch Dschungeltiere gut, welche die kleinsten Tanzschüler aus der Vorbereitungsklasse nach der Choreografie von Theresa Diehl auf die Bühne zauberten. Die Tiere tanzten im Kreise, Elefanten und Äffchen, Vögelchen und Löwen und zeigten sehr ausdrucksvoll, wie sich die verschiedenen Tiere bewegen.

Im ersten Teil waren die Eleven der Vorbereitungsklassen, der Kindertanzklassen und Jazz Kids zu erleben, und für alle hatten sich Anett Münch, Valeria Tsoi und Dmitrij Peregudov kleine Tanzgeschichten ausgedacht, etwa wie die Mäuschen die Katzen besiegen oder wie die Piraten einen Schatz erobern. Beeindruckend, wie bereits die jüngsten Tänzerinnen und Tänzer sich mit viel Sinn für die Musik wie für den Bewegungsausdruck auf der Bühne präsentieren, zauberhaft, wie sie mit ihren fantasievollen Kostümen stilsicher umgehen und wie vielgestaltig ihr tänzerisches Repertoire schon ist. Es reicht vom präzisen chorischen Tanz über pantomimische und auch schon akrobatische Ausdrucksformen.

Vielfarbiger Tanzreigen

Abschluss und Höhepunkt des ersten Teils war eine Suite aus Tschaikowskis "Schwanensee", in der Jana Jünemann und Alexander Semenchukov den Schwarzen Schwan und den Prinz im Pas de deux tanzten und die Tänzer aus den klassischen Gruppen A, M und F den Neapolitanischen, Russischen, Spanischen Tanz sowie die Mazurka zeigten, mitreißend und wunderschön. Die Suite, ganz klassisch, wurde von Nadja Semechukova choreografiert, und nach der Pause ging es klassisch mit Choreografien von Tomomi Sakaguchi über das Paquita-Ballett weiter, in denen die jungen Tänzerinnen Samanta Hinz, Marie Louise Quednow und Franziska Meyer Gelegenheit zu Soloauftritten hatten.

Jetzt wurden vor allem die nicht-klassischen Tanzstile gezeigt, sehr fantasievoller indischer Tanz zum Beispiel von den Bollywood-Klassen, Flamenco und Tango, Jazz und Musical – ein vielfarbiger Tanzreigen, der einen Eindruck vermittelte von den fantastischen Möglichkeiten des modernen Tanztheaters und vom hohen künstlerischen Niveau, das in allen Genres an der Theaterballettschule Magdeburg erreicht wurde.

Noch einmal sind die Theaterballettschüler am 28. Juni im Opernhaus zu erleben, wenn sie mit dem Blue Lake International Ballettensemble aus Michigan eine Ballettgala tanzen.