Auszeichnung Dirk Laucke bekommt Landesliteraturpreis
Magdeburg (dpa). Der aus Halle stammende Dramatiker Dirk Laucke (29) ist am Sonnabend in Magdeburg mit dem Georg-Kaiser-Förderpreis des Landes Sachsen-Anhalt ausgezeichnet worden. Wie das Kultusministerium mitteilte, würdigte die Jury damit die projektbezogenen Texte Lauckes, seine dem Alltag entsprungenen Figuren sowie "dessen gekonnt simulierte Umgangssprachlichkeit, die drastische Komik nicht scheut".
Die Auszeichnung ist mit 5000 Euro dotiert. Der Literaturpreis wird seit 1996 jährlich im Wechsel als Friedrich-Nietzsche-Preis, als Wilhelm-Müller-Preis und als Förderpreis für junge Autoren vergeben.
Der in Berlin lebende Laucke stehe in der Tradition des Dramatikers Georg Kaiser und eines realistischen Theaters, das die Bühne als einen öffentlichen Diskussionsraum begreife, heißt es in der Begründung der Jury. Kaiser, der 1878 in Magdeburg geboren wurde, zählte in den 1920er Jahren zu den bedeutendsten Dramatikern Deutschlands.
Für Aufsehen sorgte Dirk Laucke vor zwei Jahren mit seiner Inszenierung "Ultras" über fanatische Fußballfans des Halleschen Fußball-Clubs (HFC) am Thalia Theater Halle. Das Stück war als distanz- und verantwortungslos kritisiert worden. Stein des Anstoßes waren antisemitische Äußerungen, die laut Laucke Bestandteil in einem dokumentarischen Stück über die Fan-Szene sein müssten.