50 Veranstaltungen an 17 Spielstätten beim 21. Kurt-Weill-Fest in Dessau Dritte Lebensstation führt nach New York
Wenn New York zum Swingen einlädt, die Muppets Manhattan erobern und es nach "Holly-Holly-Hollywood" geht, dann sind das nur drei Hinweise für das 21. Kurt-Weill-Fest. Vom 22. Februar bis zum 10. März 2013 findet es in Dessau statt. Gestern wurde das Programm vorgestellt.
Dessau-Roßlau l Der Bogen schließt sich. Nach "Berlin im Licht" 2011 und der "Hommage à Paris" im vergangenen Jahr widmet sich das kommende Kurt-Weill-Fest der dritten wichtigen Lebens- und Arbeitsstation des in Dessau geborenen Komponisten (1900-1950). Einen klingenden Städte-Dreisprung hat Festival-Intendant Michael Kaufmann initiiert. Mit "New York, New York" erfährt er 2013 seine Landung. "Eine immense Herausforderung" sei die Programmgestaltung gewesen, so Kaufmann bei der gestrigen Präsentation in Dessau, da die Kurt-Weill-Gesellschaft und die zwischenzeitlich gegründete Kurt-Weill-Fest Dessau GmbH nicht in der Lage seien, die großen Broadway-Hits szenisch zu produzieren. Dennoch: "Wir haben einen besonderen Coup landen können durch die Intensivierung von Partnerschaften, besonders mit der Kurt Weill Foundation for Music New York", blickt der Intendant auf die mehr als 50 Veranstaltungen voraus, die beim 21. Festival an 17 Spielstätten in Dessau-Roßlau, Wittenberg und Bitterfeld zu erleben sein werden.
"Artist in Residence" des kommenden Festival-Jahrgangs wird James Holmes sein. Michael Kaufmann beschreibt ihn als "einen der bedeutendsten Dirigenten, Arrangeure und Pianisten an der Grenze zwischen U- und E-Musik". In sechs Programmen wird James Holmes beim Kurt-Weill-Fest mitwirken. Eröffnen wird er es als künstlerischer Leiter eines Broadway-Galakonzertes im Anhaltischen Theater Dessau mit der Deutschen Staatsphilharmonie Rheinland-Pfalz und Solisten. Letztere sind Gewinner des Lotte-Lenya-Wettbewerbs der Foundation.
Gemeinsam mit ihnen sowie Musikern der Internationalen Ensemble Modern Akademie gestaltet James Holmes auch den Höhepunkt des Festivals 2013, dessen größtes und aufwändigstes Projekt. Weills Volksoper "Down in the Valley" ist sein meistaufgeführtes Stück. In der Dessauer Marienkirche wird es an einem Abend kombiniert mit einer Uraufführung, mit "Five Songs from Huckleberry Finn".
Eine europäische Erstaufführung wird die Oratorienbearbeitung von Weills "Der Weg der Verheißung" in einer Produktion des Anhaltischen Theaters Dessau.
Begleiter des musikalischen Städte-Dreisprungs sind auch im dritten Jahr die Jugendbigband Anhalt mit Pascal von Wroblewsky und Julia Hülsmann. "Weill Americana" heißt ihr neues Programm. Im vielseitigen Angebot mit klassischen Konzerten, Jazz, Filmen, szenischen Produktionen, Angeboten für Kinder und Jugendliche werden darüber hinaus Künstler und Ensembles wie unter anderem Ute Gfrerer, Nils Landgren, Sebastian Krumbiegel, das mdr-Sinfonierochester oder James Benjamin Rodgers zu erleben sein. Gezeigt wird eine Ausstellung mit Arbeiten des Fotografen Andreas Feininger. "Kein U und E - Just good Music!" heißt es im Abschlusskonzert mit Chor, Orchester und Solisten der Staatskapelle Dresden.
Der Kartenvorverkauf für das Festival beginnt am 7. November.