Kurt-Weill-Fest in Dessau-Roßlau steht ab 24. Februar unter dem Motto "Hommage à Paris" Facettenreiche Musik und eine Lounge
Mehr als 50 Konzerte und andere Veranstaltungen stehen vom 24. Februar bis zum 11. März im Programm des Kurt-Weill-Festes in Dessau. Zum 20. Mal findet das Festival in der Geburtsstadt des Komponisten statt.
Dessau-Roßlau l Unter dem Motto "Hommage à Paris" widmet sich das Jubiläumsfestival dem Paris der 1930er Jahre, zu dieser Zeit die zweite wichtige Arbeits- und Lebensstation Kurt Weills (1900-1950). Der Komponist lebte von 1933 bis 1935 an der Seine, ging dann nach New York.
Paris war Entstehungsort von Weill-Werken wie "Die sieben Todsünden" oder "Marie Galante". "Das sind Werke, die unterschiedlicher nicht sein können und zeigen, wie wichtig es Weill war, sich der Kultur und der aktuellen Musik, die ihn umgab, zu öffnen und seine Lebensumfelder mit zu gestalten", sagt Festivalintendant Michael Kaufmann.
Das Festival wolle nicht nur eine "Hommage à Paris", sondern auch an das Leben im Sinne Kurt Weills sein. "Es verspreche erneut "beste musikalische Unterhaltung ebenso wie ein facettenreiches, lebensbejahendes und doch auch zum Nachdenken anregendes Programm", so Kaufmann, der seit wenigen Wochen auch Intendant der Deutschen Staatsphilharmonie Rheinland-Pfalz ist.
Unter der Schirmherrschaft des französischen Botschafters Maurice Gourdault-Montagne und des sachsen-anhaltischen Ministerpräsidenten Reiner Haseloff geht das 20. Kurt Weill Fest zum zweiten Mal über 17 Tage. Mehr als 50 Konzerte und andere Veranstaltungen an 21 Spielstätten in Dessau-Roßlau, aber auch Bitterfeld-Wolfen und der Lutherstadt Wittenberg stehen im Programm.
Artist-in-Residence des Festivals 2012 ist Ute Gfrerer. Sie gilt als eine der weltweit führenden Interpretinnen der Musik Weills und wird in sieben Veranstaltungen vom Festivalcafé bis zum Solokonzert zu erleben sein. Zum ersten Mal ist das zum Festivalauftakt der Fall.
Im Anhaltischen Theater Dessau erlebt am 24. Februar in Kooperation mit dem Kurt Weill Fest das Ballett "Hotel Montparnasse" seine Uraufführung. Choreograf Tomasz Kajdanski zeichnet nach Motiven bewegender Biografien und beeindruckender Exilromane ein lebendiges Bild vom Paris der 1930er Jahre mit Musik von Weill und Gershwin.
Filme, Sonderführungen und Ausstellungen im Programm
Erklingen werden an diesem Ballettabend auch Ausschnitte aus "Marie Galante", einem Stück, das sich in besonderer Weise durch das Festivalprogramm zieht. So wird auch Klaviervirtuose Joachim Kühn seine Bearbeitung von Weills Werk vorstellen. Im Konzert der Jugendbigband Anhalt mit Sängerin Pascal von Wroblewsky heißt es "Galante\'s Paris". Sabine Meyer, das Ensemble Modern, das MDR-Sinfonieorchester, das das Abschlusskonzert am 11. März gestaltet, oder auch Renaud Garcia-Fons gehören zu den weiteren Mitwirkenden des Jubiläumsfestivals. Das bietet in seinem Programm neben anderem auch Filme, Sonderführungen, Ausstellungen und ein "Podium junger Künstler".
Der Wissenschaftliche Beirat der Kurt-Weill-Gesellschaft richtet im Rahmen des Festivals ein Internationales Symposium zum Thema "Weill und Frankreich" aus. 16 namhafte Musikwissenschaftler werden die verschiedenen Aspekte dieser Beziehung beleuchten.
Eine Besonderheit bietet das Dessauer Rathauscenter zum Kurt Weill Fest an. Hier wird jetzt bereits mit einer Weill-Lounge in "Weills Wohnzimmer" eingeladen. Hier ist es möglich, in Werken zur Musik-, Kultur- und Zeitgeschichte zu schmökern, Musik zu hören oder kleinere Veranstaltungen zu erleben. Eine Ausstellung ergänzt dieses künftig in jedem Jahr geplante Angebot.
Nähere Informatioen unter www.kurt-weill-fest.de